Heimwerken, aber ökologisch
Wände streichen, Böden verlegen, Möbel bauen: Selber machen liegt im Trend und so wird gerade in der Ferienzeit besonders viel gepinselt, gesägt und gehämmert.
"Um die eigenen vier Wände kreativ zu gestalten, bieten Baustoffcenter und Fachhandlungen unzählige Produkte an. Doch nicht alles, was in Form oder Farbe schön aussieht, eignet sich für ein behagliches Nest. Der Griff zum falschen Material kann die Raumluft über Monate und Jahre belasten", warnt Harald Brugger, Experte für Haushaltschemikalien bei "die umweltberatung".
Viele Produkte enthalten nämlich Lösungsmittel und andere chemische Stoffe, die Gesundheit oder Umwelt gefährden. Daher hat die umweltberatung im Auftrag des Lebensministeriums die Broschüre "Selbst gemacht? Ja, aber ökologisch!" zusammengestellt. Darin findet man viele Tipps für umweltfreundliches Heimwerken und eine Liste der Gütesiegel für ökologische und schadstoffarme Produkte. Bei der umweltberatung kann man den kleinen Ratgeber für 2,65 Euro bestellen oder kostenlos auf der Webseite herunterladen.
Das richtige Produkt
Wandfarben werden auf großen Flächen aufgetragen, daher ist die Auswahl des richtigen Produktes hier besonders wichtig. Ein baubiologisch wertvoller Anstrich gibt wenig Schadstoffe ab, lädt sich nicht elektrostatisch auf und ist durchlässig für Wasserdampf.
Bereits seit 1996 dürfen keine Lacke mit einem sehr hohen Lösungsmittelanteil an Privatpersonen verkauft werden. Doch auch die modernen Wasserlacke sind nicht frei von Lösemitteln und anderen Problemstoffen, die Kopfschmerzen und Schwindelanfälle auslösen können. Es ist daher wichtig, bei der Verarbeitung gut zu lüften. Für Kindermöbel sind Wasserlacke übrigens nicht geeignet, weil sie nicht speichelresistent sind. Besonders umweltfreundliche Farben und Lacke tragen das Österreichische Umweltzeichen oder andere seriöse Gütesiegel.
Wer lieber tapeziert sollte bedenken, dass manche Produkte in den ersten Tagen stark ausdünsten. Wenn möglich, sollte man das Zimmer daher ein paar Tage gut auslüften lassen, bevor man es wieder bewohnt. Wer beim Renovieren besonders umweltbewusst sein möchte, verwendet Wandschmuck aus Recyclingpapier oder Textiltapeten aus Naturfasern wie Jute, Baumwolle oder Leinen.
Um die alte Tapete leichter zu entfernen, genügt Wasser mit ein wenig Spülmittel. Vom handelsüblichen Tapetenlöser rät die umweltberatung ab. Die alten Bahnen gehören nicht ins Altpapier, sondern in den Restmüll.
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