Drei Hotspots: Hier lohnt sich jetzt eine Immobilieninvestition

Drei Hotspots: Hier lohnt sich jetzt eine Immobilieninvestition
Durch den U-Bahnausbau in Wien werden langfristig auch die Preise anziehen. Immobilienexperten erklären, wo Hotspots entstehen

Wien wächst. Das betrifft nicht nur die Einwohnerzahl, die 2027 laut Prognosen der Stadt Wien erstmals die Zwei-Millionen-Marke knacken soll, sondern auch das öffentliche Verkehrsnetz. Der Ausbau der Linie U2 und der Neubau der U5 sind bereits in vollem Gange. Die erste Station – der Frankhplatz im Alsergrund – soll bereits ab 2025 eröffnet und befahren werden.

Darauf freuen sich nicht nur Anrainer des 17. Bezirks (Endstation U5 Elterleinplatz) und Büroarbeiter in Favoriten (Endstation U2 Wienerberg), auch Investoren und Anleger haben den U-Bahnausbau im Blick. „Preisentwicklungen von Zinshäusern, Miet- und Eigentumswohnungen werden ab der Eröffnung neuer U-Bahn-Stationen spürbar.

Wenn die Menschen sehen, dass es funktioniert, steigt der Wert der umliegenden Immobilien“, erklärt Richard Buxbaum von Otto Immobilien. Ein weiterer preistreibender Faktor ist der Standort des neuen Verkehrsknotenpunkts. „Innerhalb des Gürtels sind die Preise bereits hoch, daher ist hier keine große Steigerung zu erwarten, außerhalb des Gürtels sieht das anders aus.“

Um herauszufinden, wo sich eine Investition nicht nur lohnt, sondern auch bezahlt macht, hat der KURIER mit vier Immobilienexperten über zukünftige Hotspots in Wien gesprochen.

1. Hotspot: Hernois is ois

Was die Fußballfans vom Wiener Sport-Club schon lange wissen, dämmert auch Immobilienexperten seit geraumer Zeit: der 17. Bezirk ist im Aufschwung. „Hernals entwickelt sich im Windschatten vom 18. und 19. Bezirk zu einem attraktiven und in Relation günstigen Hotspot“, erklärt Immobilienexperte Paul Zödi.

Der Außenbezirk biete eine gute Mischung aus Urbanität und Grünflächen mit den Weinbergen und dem angrenzenden Wienerwald. „Die zukünftige Endstation der U5 am Elterleinplatz wird diesen Trend noch verstärken.“

Drei Hotspots: Hier lohnt sich jetzt eine Immobilieninvestition

Die U-Bahn-Station am Elterleinplatz in Hernals, geplant von YF Architekten und Franz&Sue Architektur 

Und bereits jetzt ist der Elterleinplatz ein interessantes Drehkreuz. Immerhin führen die Straßenbahnen 43 und 9 direkt zur Hauptuniversität und dem Westbahnhof. „Es tut sich bereits viel in dieser Gegend. An der Hernalser Hauptstraße findet derzeit ein großer Neubau nach Abbruch statt. Eine bessere Anbindung kann sich nur positiv auf die Preise auswirken“, weiß auch Georg Fichtinger von CBRE.

2. Hotspot: der Wienerberg

Geheimtipp Nummer zwei befindet sich in Favoriten, ebenfalls einem Randbezirk und ebenfalls Heimat eines Fußballvereins – der Wiener Austria. Konkret haben Experten das Grätzel rund um den Wienerberg und damit die zukünftige Endstation der U2 im Auge.

Was für die Gegend spricht, ist die Lage außerhalb des Gürtels. Diese verstärkt das finanzielle Entwicklungspotenzial. Laut Paul Zödi belegen zudem aktuelle Umfragen, dass Favoriten der am stärksten nachgefragte Mietbezirk ist.

Auch Martin Müller von JP Immobilien stimmt zu: „Die Miete liegt im 10. Bezirk derzeit bei durchschnittlich elf Euro pro Quadratmeter. Das wird sich mit den neuen U-Bahn-Stationen ändern.“ Dadurch wird auch die Nachverdichtung in diesem Gebiet steigen. Da diese laut Müller aber nur in die Höhe möglich ist, werden in den kommenden Jahren auch Dachausbauten in B und C Lagen rentabel sein.

Für eine baldige Aufwertung dieser Gegend spreche aber auch das Erholungsgebiet des Wienerbergsees. „In Metropolen wie Paris oder New York zahlt man für spezifische Wasser- und Parklagen mit Ausblick exorbitant mehr als für Wohnungen zwei Straßen weiter hinten liegend. Diese hohe Preisdiskrepanz ist in Wien noch nicht gegeben“, erklärt Zödi.

Diese speziellen Mikrolagen hätten wienweit perspektivisch ein attraktives Wertsteigerungspotenzial. „Am Park oder Wasser können tendenziell höhere Mieten verlangt werden und auch das Leerstandsrisiko ist geringer als an einem Ort, an dem nur Beton zu sehen ist.“

3. Hotspot: Matzleinsdorfer Platz

Steigende Preise zeichnen sich auch in Wien-Margareten rund um die zukünftigen U2-Haltestellen Reinprechtsdorfer Straße und Matzleinsdorfer Platz ab. Paul Zödi: „Die Preise im fünften Bezirk sind in Relation zu den anderen Bezirken innerhalb des Gürtels noch am günstigsten.“ Daher sei dies ein beliebtes Gebiet für Kapitalanleger.

Auch Zödi selbst hat in dieser Gegend investiert: „Durch die U-Bahn werden die Preise steigen und auch die geplante S-Bahn am Matzleinsdorfer Platz wird diese Mikrolage noch einmal anheizen.“ Sein Tipp: Nicht an der Hauptstraße, sondern lieber in den kleinen Seitengassen nach Kaufoptionen suchen.

Auch Georg Fichtinger ist sicher, dass diese noch „nicht ganz exklusive Ecke“ vom U-Bahn-Ausbau profitiert. Allerdings werde nicht der öffentliche Verkehr allein der große Preistreiber sein, sondern die künftige Wahrnehmung der Nähe zur Innenstadt. „Die Stadt wird größer und wächst in die Breite. Stadtzentrumsnahe Lagen werden somit zentraler gesehen. Davon können Investoren am Matzleinsdorfer Platz langfristig profitieren.“

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