Die Superreichen
Wie viele Quadratmeter Luxusimmobilie bekommt man für eine Million US-Dollar weltweit? Orientiert man sich am aktuellen "Wealth Report" des international tätigen Immobiliendienstleisters Knight Frank, sind es exakt siebzehn Quadratmeter Wohnfläche – etwa in Monaco. In der Statistik sieht man aber auch, wie sich das Vermögen der Superreichen entwickelt hat.
IMMO hat bei Liam Bailey, dem Chef-Analysten von Knight Frank nachgefragt, an welchen Standorten die Superreichen am häufigsten investieren und durch welche Parameter sich diese besonders auszeichnen:
Was waren die wesentlichen Entwicklungen des letzten Jahres?
Die langsame, aber kontinuierliche Erholung des europäischen Marktes. Und die Tatsache, dass der Anteil der Superreichen, die in Erwägung ziehen ihre Heimat zu verlassen, kontinuierlich ansteigt.
In Russland denken immerhin 33 Prozent konkret darüber nach, ihren Wohnort zu wechseln. Die höchste Rate wird allerdings in Argentinien verzeichnet, mit Blick auf deren Wirtschaft ist dies natürlich auch nicht überraschend. Vielleicht geht es heuer gar nicht so sehr um Überraschung, sondern vielmehr um die spannende Bewegung des Marktes. Es ist interessant zu sehen, welche Parameter die Investments der Upperclass beeinflussen.
Um welche Parameter geht es dabei?
Im ersten Schritt suchen sie Anlagemöglichkeiten innerhalb des eigenen Landes. Im nächsten Schritt zählt zum Lifestyle auch etwa der Erwerb eines Zweitwohnsitzes. Passt bei dem Standort zusätzlich die Wirtschaftsperformance und geht es dabei um einen aufstrebenden Markt, dann ist das natürlich ein Jackpot.
Es geht also rein um die Zahlen?
Es geht also um die Suche nach dem "sicheren Hafen"?
Ja und das wird natürlich auch von politischen Entscheidungen, Gesetzen und steuerliche Abgaben beeinflusst. Sydney ist etwa ein äußerst interessanter Markt für asiatische Käufer. Hier denkt man bereits darüber nach, etwaige Einschränkungen für ausländische Investoren einzuführen. Istanbul hat uns auch überrascht. Die Immobilienpreise der Stadt sind um 15 Prozent gestiegen.
Die wichtigsten Städte für Reiche sind London, New York und Hongkong – und auch künftig werden diese drei die Spitze anführen. Im Vergleich zu solchen Mega-Cities – welche Rolle spielt da Wien?
Welche Käuferschicht wird den Markt im Wesentlichen bestimmen?
Definitiv die Asiaten, daran wird aus heutiger Sicht kein Weg vorbeiführen. Kunden aus Russland und dem Mittleren Osten werden ebenfalls mitmischen. Amerikaner investieren üblicherweise in ihrem eigenen Land am liebsten.
Was braucht eine Stadt oder ein Standort, um wettbewerbsfähig zu sein?
Nach wie vor bin ich der Meinung, das Bildung mit der wichtigste Motor für die wohlhabende Käuferschicht ist. Dicht gefolgt von der wirtschaftlichen Lage und der Politik.
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