Die Fassade schützen

Die Fassade schützen
Keine Chance für Tauben, Ameisen und Graffiti-Sprayer: So bleibt das Haus schön.

So ein Haus muss einiges aushalten. "Das Hauptthema in der Großstadt sind mit Sicherheit die Tauben" sagt Peter Scharinger Vorstand und Leiter der Hausverwaltung von ÖRAG Immobilien. Die Fassaden der Altbauten bieten den Vögeln ideale Nistplätze. Der Kot der Tiere beschädigt das Mauerwerk und kann Krankheiten wie Tuberkulose oder Salmonellen auf den Menschen übertragen. "Leider gibt es viele Leute, die Tauben füttern", sagt Scharinger. Doch das ist falsch verstandener Tierschutz. Menschliche Nahrung wie Brot und Semmeln ist für die Vögel ungeeignet. Die Stadt Wien versucht mit Kampagnen ("Wer Tauben füttert, füttert Ratten") auf das Problem aufmerksam zu machen.

Erfolgreiche Taubenabwehr

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grey dove isolated on a white background
Mit Abwehrnetzen über Innenhöfen und Nischen oder Taubenspitzen auf Vorsprüngen wie Gesimsen und Fensterbrettern kann man das Anfliegen der Vögel verhindern. Schädlingsbekämpfer und Haubetreuungsfirmen kümmern sich (meist im Auftrag der Verwaltung) um diese Maßnahmen. Optisch unauffälliger ist eine Taubenabwehr mit akustischen Systemen. "Die Geräte sind etwa zehn mal zehn Zentimeter groß, die sieht man kaum. Sie senden Ultraschallwellen aus, die den Tieren unangenehm sind, sodass sie einen Bogen um das Haus machen. Damit sie tatsächlich wirkungsvoll sind, müssen die Geräte aber in einem Abstand von maximal zehn Metern montiert sein. Am besten funktionieren solche Systeme bei rechteckigen oder quadratischen Innenhöfen", erklärt Scharinger.

Auf Fassaden mit Vollwärmeschutz hat es der Specht abgesehen: Klopft der Vogel nämlich gegen ein Wärmedämmverbundsystem, klingt es, als würde er einen hohlen Baum bearbeiten. Entstandene Löcher müssen so schnell wie möglich verschlossen werden. Hält sich ein Specht oft in der Nähe des Hauses auf, sollte man ihn verjagen. Die Tiere zu fangen, zu verletzen oder zu töten ist verboten.

Hilfe bei Schädlingsbefall

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Mousetrap with piece of cheese isolated on white
Auch Mäuse, Ameisen oder Kakerlaken können Schäden anrichten. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung gibt es Ungeziefer nicht nur in alten oder verschmutzten Häusern, sondern auch in modernen und gepflegten Objekten. Man sollte sich daher bei einem Schädlingsbefall nicht genieren, sondern sofort die Hausverwaltung informieren.

Während man herkömmliche Ameisen auch im Alleingang bekämpfen kann, muss ein Befall mit der tropischen Pharao-Ameise dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Denn die winzigen, bernsteinfarbenen Tiere mit einem dunklen Ring am Hinterleib können Krankheiten übertragen. Auch beim Besuch von Schaben, Wespen und Ratten sollten professionelle Schädlingsbekämpfer anrücken. In Wien gibt es eine Ratten-Verordnung, die alle Liegenschaftseigentümer verpflichtet, ihre Objekte regelmäßig durch Schädlingsbekämpfer kontrollieren zu lassen.

Haben Wespen ein Nest gebaut – etwa im Jalousiekasten, am Dachboden oder unterm Fensterbrett –, darf man auf keinen Fall darin herumstochern. Die Entfernung sollte man einem Schädlingsbekämpfer, einem Imker oder der Feuerwehr überlassen.

Unvorsichtige Bewohner

Die meisten Probleme machen jedoch nicht tierische Besucher, sondern menschliche Bewohner. "Manche lehnen sich an die Wand während sie auf den Lift warten und stützen sich mit der schmutzigen Schuhsohle an der Mauer ab. Andere verlieren auf dem Weg zum Müllraum einen Teil ihres Abfalls oder sie lehnen die Säcke an die Wand", berichtet Scharinger. "In vielen Häusern werden daher das Stiegenhaus und die Gänge vom Boden bis zu einer Höhe von 1,20 Metern mit einem abwaschbaren Anstrich versehen."

Graffiti-Schutz für die Fassade

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Für die einen ist es Kunst, für die anderen Sachbeschädigung: In größeren Städten wird auch Graffiti immer mehr zum Problem. "Die selbstgemischten Farben werden immer besser und sind daher immer schwieriger zu entfernen. Wenn abwaschen nicht möglich ist, muss man mit einer Schleifmaschine oder einem Sandstrahlgerät arbeiten", sagt Karl Schmidt, Experte für Oberflächenschutz. Daher ist es wichtig, bis zu einer Höhe von drei Metern einen Schutzanstrich aufzubringen. Diese Imprägnierung verhindert, dass die Farbe der Sprayer in den Beton, den Stein oder den Putz eindringt. "Zwei bis drei Mal kann man drüberstreichen. Dann wird alles bis auf den Putz abgewaschen und ein neuer Schutzanstrich aufgebracht", erklärt Schmidt.

Der positive Nebeneffekt: Viele dieser Produkte wirken auch wasser-, fett- und schmutzabweisend. So können auch Autoabgase, Kaugummi, Öl und Hunde-Urin der Hausfassade nichts anhaben.

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