Die erste Wohnung nach dem Kinderzimmer

Die erste Wohnung nach dem Kinderzimmer
Neue WG-Konzepte, Boarding-House-Lösungen und geförderte Wohnungen: Junges Wohnen in der Stadt hat viele Facetten. IMMO stellt die spannendsten Projekte vor.

Nicht zu teuer und nicht zu groß. Dafür mit vielen Gemeinschaftsräumen, genügend Fahrrad-Abstellplätzen und freiem Internetzugang. Das sind die Wohnwünsche der Zielgruppe zwischen 18 und 30 Jahren. Immer mehr Bauträger gehen auf die Bedürfnisse von Jugendlichen und Junggebliebenen ein. IMMO stellt einige der spannendsten Projekte in Wien vor:

Campus Lodge

Die erste Wohnung nach dem Kinderzimmer

Mit der Campus Lodge entsteht derzeit im zweiten Bezirk ein neues Wohn- und Boarding-House-Projekt. Die Anlage soll im Herbst 2013 fertig sein – rechtzeitig vor der Eröffnung der neuen Wirtschaftsuniversität.

Die 36 komplett möblierten Boarding-House-Einheiten kann man wochen- und monatsweise mieten. Sie sind vor allem für Assistenten, Studenten oder Professoren, die nur für ein Semester in Wien sind, interessant. Die 100 Wohnungen sind mit 30 bis 70 Quadratmetern etwas kleiner als es bei frei finanzierten Projekten dieser Größenordnung üblich wäre. So sollen sich auch Studenten die durchaus gehobene Miete leisten können.

"Die genaue Höhe steht noch nicht fest. Aber der zweite Bezirk zieht derzeit sehr an, wir werden wohl bei zehn bis zwölf Euro pro Quadratmeter liegen. Weil aber die meisten Wohnungen zwei Zimmer haben, sind sie auch gut für eine WG geeignet. Dann kommt man preislich in die Nähe eines guten Studentenheims", erklärt Hermann Klein, Geschäftsführer des Bauträgers IG Immobilien.

Was ist anders bei der Planung für eine junge Zielgruppe? "Das Konzept und die Architektur sind bunter und jugendlicher. Es gibt WLAN im ganzen Haus, mehr öffentliche Räume wie einen Partykeller mit Schauküche, einen Loungebereich im Erdgeschoß zum gemeinsamen Lernen und einen Outdoor-Pool. Außerdem gibt es eine Fahrrad-Werkstatt und pro Wohnung zwei Fahrrad-Abstellplätze", erzählt Klein. "Wir machen zwar unbefristete Mietverträge, gehen aber davon aus, dass die Leute hier zwei bis fünf Jahre leben und sich dann eine größere Wohnung suchen." Auf den ersten Blick ungewöhnlich für junges Wohnen ist das Concierge-Service. "Wir rechnen aber damit, dass die Studenten selbst Jobs in diesem Servicecenter übernehmen und zum Beispiel stundenweise an der Rezeption sitzen", so Klein. Hausreinigung und Schneeräumung werden von externen Firmen übernommen.

"Citycom2"

Bereits eingezogen sind die Bewohner von "Citycom2". 98 Apartments und 42 Wohngemeinschaften hat das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) im zweiten Bezirk errichtet. Die WGs stehen grundsätzlich allen offen: Hier sollen sich Künstler oder Sportler genauso wohlfühlen wie Rentner, Studenten oder alleinerziehende Eltern. 3er-, 4er-, 5er- und 6er-WGs stehen zur Verfügung – einige Last-Minute-Plätze sind noch frei.

Privatsphäre ist auch in der WG wichtig: Daher sind alle Zimmer getrennt begeh- und abschließbar. Jeder WG-Bewohner hat einen eigenen Vertrag. Verlässt einer die Wohngemeinschaft, haben die anderen ein Vorschlagsrecht für den neuen WG-Bewohner.

Geförderter Wohnbau

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Auch im geförderten Wohnbau gibt es immer wieder Projekte für junge Menschen. Eines der spannendsten Stadtentwicklungsgebiete in Wien ist das Areal zwischen der Sonnwendgasse im 10. Bezirk und dem neuen Hauptbahnhof. Hier entstehen rund 5000 Wohnungen, ein Schulcampus, eine Parkanlage, Büros und Geschäfte.

Eines der Sieger-Projekte des Bauträgerwettbewerbs ist das Projekt "Sun Quarter" von Kallco, das sich besonders an junge Berufseinsteiger und Familien mit Kindern richtet. Neben 74 Mietwohnungen mit zwei bis vier Zimmern wird es hier 20 Mini-Lofts geben. Diese sind vor allem als Startwohnungen für junge Leute und als Übergangslösung vor der Familiengründung gedacht. Zielgruppe sind auch all jene, die beruflich für eine begrenzte Zeit nach Wien kommen. Einziehen kann man sofort, denn die Lofts sind teilmöbliert und mit Küche, Bad und Bett ausgestattet.

Ebenfalls ein bedeutendes innerstädtisches Entwicklungsgebiet ist das Nordbahnhofgelände. Bis 2025 sollen hier in mehreren Etappen 10.000 Wohnungen entstehen. Thematischer Schwerpunkt des Bauträgerwettbewerbs war "junges und kostengünstiges Wohnen". Einer der Gewinner ist die BUWOG. Bis Frühjahr 2013 errichtet der Bauträger hier 200 geförderte Mietwohnungen. Auch hier eignen sich einige der Wohnungen für Wohngemeinschaften, teilweise wird es möblierte Küchen geben. Die Bewohner werden dank Passivhaustechnologie auch von niedrigen Heizkosten profitieren.

Egal, ob geförderte Wohnung, WG oder Mini-Loft: Junges Wohnen ist heute mehr als ein Zimmer im Studentenheim. Projekte wie diese machen den Abschied aus dem Hotel Mama leicht.

www.ig-immobilien.com

www.oesw.at

www.kallco.at

www.buwog.at

"VinziRast-Mittendrin": Miteinander leben und voneinander lernen

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Ambitioniert und außergewöhnlich ist das neue Projekt der Vinzenzgemeinschaft St. Stephan in Wien: Im neunten Bezirk wird derzeit ein leer stehendes Haus revitalisiert. Anfang 2013 sollen hier erstmals Studierende und Obdachlose unter einem Dach leben.

"Die Bewohner können voneinander lernen. Das ist eine ganz neue Form der Resozialisierung – nicht über Therapie, sondern über Gemeinschaft", sagt Cecily Corti, Gründerin und Obfrau des Vereins. Grundsätzlich können Studierende jeder Wiener Uni mitmachen. "Wir führen vorher Gespräche mit Interessenten. Die Studierenden müssen natürlich ein Engagement für die Sache zeigen", betont Corti.

Neben den neun Wohneinheiten mit jeweils drei Zimmern wird es drei Werkstätten geben. Hier können zum Beispiel Fahrräder repariert oder Möbel renoviert werden. Im Erdgeschoß ist ein Lokal geplant. Hier soll es einfache Kost zu erschwinglichen Preisen geben. Miete zahlen werden übrigens alle Bewohner, die Höhe steht aber noch nicht fest.

Die Idee entstand während der Studentenproteste "Uni brennt" im Herbst 2009. "Damals haben Obdachlose nicht nur gemeinsam mit den Studierenden im Audimax übernachtet, sondern auch mitgeholfen – etwa beim Abwaschen oder Kopieren. Da hatten Studenten die Idee einer weiterführenden Zusammenarbeit. Wir haben dann die Umsetzung in die Hand genommen", erzählt Corti. Begleitet wird das Projekt "VinziRast-Mittendrin" von ehrenamtlichen Mitarbeitern der VinziRast-Einrichtungen.

Die Sanierung ist dank der Unterstützung der Strabag und anderer Unternehmen bereits im Gange, dennoch werden noch viele Dinge benötigt. Spenden sind steuerlich absetzbar.

Kontonummer: 514 135 330 33

BLZ: 12000

IBAN: AT581200051413533033

BIC: BKAUATWW

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