Der Preisverfall ist nicht zu bremsen

Der Preisverfall ist nicht zu bremsen
Käufer sollten sich bis 2017, 2018 Gedulden.

Borja Mateo, in Barcelona geborener Autor und Wirtschaftsjournalist mit Wohnsitz in Madrid und London, hat zwei Bücher über die Immobilienkrise in seinem Land geschrieben. Seine Thesen zur aktuellen Lage polarisieren. Hier die wichtigsten im Überblick:

Der Preisverfall ist nicht zu bremsen

Der Hauspreisverfall ist nicht zu bremsen. Die Arbeitslosenquote wird laut Prognosen auf 27,5 % im ersten Quartal 2013 klettern. Hauspreise, die bis Ende 2012 um 48 % bis 50 % gegenüber ihren Höchstpreisen aus dem Jahr 2006 gefallen sind, werden bis Ende 2013 auf 58 % bis 60 % einknicken. Insgesamt in den nächsten fünf Jahren, so meine Prognose, um 75 % bis 85 %. Man sollte sich also bis 2017 oder 2018 gedulden, alles andere sehe ich als Turbo-Wertvernichtung des eigenen Vermögens.

Meine Landsleute haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt und vom Staat immer mehr Leistungen gefordert: Krankenhäuser, Schulen, Flughäfen. Die Immobilienblase hatte das Ziel, mehr Geld einzunehmen. Heute weiß man: Spanien kann seine Schulden nicht zurückzahlen. Ein Schuldenschnitt von 10 % bis 20 % wird daher auf jeden Fall notwendig sein. Große Schuld an der Zahlungsunfähigkeit tragen aber auch all diejenigen, die Spanien Kredite vergeben hatten, also Länder wie Deutschland, Finnland oder Frankreich. So wie ich es sehe, haben die Bankenaufsichtsbehörden dort völlig versagt.

Beim Immobilienkauf gibt es jetzt schon einen großen Verhandlungsspielraum. Mein Tipp für Profis: Als Kaufinteressent sollten Sie immer mit zehn Anbietern gleichzeitig verhandeln.

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