Architektur der Einsamkeit

„Lundnäs House“ (Schweden) von Delin Arkitektkontor
Häuser in der freien Natur fernab des Alltags: Ein Buch zeigt autarke und nachhaltige Häuser rund um den Globus.

„Eine der größten Freiheiten des autarken Lebens ist das spezielle Freiheitsgefühl, das es bietet“, schreibt Dominic Bradbury im Vorwort seines neuen Buchs „Off. Häuser in freier Natur – innovativ und autark“ (erschienen im Prestel Verlag). Von einem Haus in der freien Natur, weit weg von Alltag und Internet, träumen viele Menschen. Ein autarkes Haus ist eine Gelegenheit, sich von physischen und gesellschaftlichen Netzwerken zu befreien und frei über die Art und den Ort des eigenen Lebens zu entscheiden. Dazu entsprechen sich selbst versorgende Häuser den aktuellen Bemühungen um die Bewahrung und Schonung der Umwelt.

Holzöfen, Brunnen

Viele Ansatzpunkte für autarke Häuser sind altbewährt: Holzöfen, private Brunnen und das Sammeln von Regenwasser. Dazu kommen neue Technologien, die in den vergangenen Jahren leistbarer wurden: Fotovoltaik, private Batteriespeicher, Wärmepumpen und kleine Wind- und Wasserkraftgeneratoren.

Architektur der Einsamkeit

Künstler-Arbeitsraum „Bridge Studio“ in Neufundland (Kanada), geplant von Saunders Architecture  

Allerdings bringt jedes Bauvorhaben – gerade in abgelegenen und fragilen Ökosystemen – auch eine gewisse Verantwortung mit sich. Der Hauptaspekt eines nachhaltigen Entwurfs liegt in der bewussten Reduktion des Plans und des gesamten ökologischen Fußabdrucks. Außerdem entwickelt sich unter Architekten die Einstellung, dass Bauten an sensiblen Standorten eher als temporär denn als permanent zu erachten sind. Sie sollten sich relativ einfach entfernen und recyceln lassen, damit keine oder nur geringe Spuren vor Ort zurückbleiben.

 

Ressourcen

Die Idee des sanften Bauens betrifft auch die Materialauswahl: Der Co2-Fußabdruck eines Hauses wird nicht nur durch die Art und Menge der verbrauchten Energie bestimmt, sondern auch durch die beim Bau verbrauchten Ressourcen und die verwendeten Materialien.Zu Beginn der Planung erkunden Architekten vor allem die Exposition und Klimabedingungen des Standorts, um Sonnenenergie, aber auch natürlich Beschattung optimal nutzen zu können.

Buchtipp

„Off – Häuser in freier Natur, innovativ und autark“ (Prestel Verlag) porträtiert Bauten fernab der Zivilisation an entlegenen Plätzen wie Tasmanien und Neufundland. € 44 ,00

Architektur der Einsamkeit

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