Am Boden geblieben: Parketthersteller Maurice Rudda im Gespräch

Am Boden geblieben: Parketthersteller Maurice Rudda im Gespräch
Beim Waldviertler Traditionsbetrieb „Rudda“ werden einzigartige Böden in Handarbeit erstellt. Juniorchef Maurice Rudda über die Bretter, die für ihn die Welt bedeuten.

Mit den spiegelglatten Parkettböden in Wiener Altbauten haben die zum Interview mitgebrachten Musterstücke wenig gemeinsam. „Einen Naturholzboden zu betreten ist so, als würde man einen Waldspaziergang unternehmen“, schwärmt Maurice Rudda und übertreibt damit nicht. Schon allein beim mit der Hand ertasten stellt sich ein wohliges Geborgenheitsgefühl ein und der Wunsch danach, barfuß über diese warmen Dielen zu laufen. Diese Wünsche erfüllt Rudda bereits seit über hundert Jahren. Von Karl Rudda in Heidenreichstein als kleines Sägewerk gegründet, entwickelte sich aus dem kleinen Betrieb über die Jahre ein modernes Familienunternehmen für Türen und Parkett mit dreißig Mitarbeitern.

Am Boden geblieben: Parketthersteller Maurice Rudda im Gespräch

Was mit der Fertigung von einfachen Brettern begann, ist heute ein traditionsreicher Handwerksbetrieb, in dem das Naturgut Holz besonders geschätzt wird. „Was wir anbieten, ist in der Masse nicht zu finden“, gibt der Experte zu bedenken. Die Vielzahl an strukturreichen Oberflächen ist beeindruckend. Diese gekonnt in Szene zu setzen ist die Spezialität des Hauses Rudda. „Man kauft sich schließlich einen Holzboden, um das Holz, die Jahresringe und Äste auch zu spüren. Bei uns wird noch echtes Handwerk gelebt, jede Diele von Hand bearbeitet und die Hölzer speziell ausgesucht, um ganz eigene Charaktere zu schaffen“, schwärmt der Juniorchef, die Geschichte seines Unternehmens stets im Bewusstsein. „Der Boden ist das größte Möbelstück eines Raumes und prägt bei richtiger Qualität für Generationen. Er bringt die Grundstimmung in die Räume, vermittelt Flair und übertrifft oft die Lebensdauer vieler Möbel. Deshalb sollte man alles andere an den Boden anpassen und nicht umgekehrt“, schwärmt Bodenspezialist Rudda. Auf die richtige Pflege kommt es trotzdem an: „Da die Oberflächen geölt sind, kann man sie immer wieder auffrischen. Wir mischen unsere Pflegeöle aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Kokosextrakten, die riechen dann auch noch gut. Prinzipiell sind die Böden auch aufgrund ihrer natürlichen Struktur aber pflegeleicht.“

Am Boden geblieben: Parketthersteller Maurice Rudda im Gespräch

Bodentrends: „Heute dürfen Böden natürlich sein. Vor zwanzig Jahren waren Astlöcher absolut verpönt, da musste alles steril und glatt sein. Auch vom Glanz ist man abgekommen. Heute zelebrieren wir die Imperfektion.“ Neben dem beliebtesten Holz der Österreicher, der Eiche, sind auch echte Altholz-Böden gefragt. Den Mut für sehr dunkle Beläge haben aber wenige. „Wir animieren aber auch dazu, etwas auszuprobieren, und gehen auf den jeweiligen Raum und Kunden ein.“

Am Boden geblieben: Parketthersteller Maurice Rudda im Gespräch

Kommentare