Immobilienmarkt: Mehr Nachfrage als Angebot

Immobilienmarkt: Mehr Nachfrage als Angebot
Preissteigerungen zwischen fünf und zehn Prozent

Im Jahr 2019 wurde mit fast sechs Milliarden Euro ein Rekord bei den Investitionen in den heimischen Immobilienmarkt erzielt. Nach einem Rückgang in den beiden Folgejahren werden die Investitionen laut Schätzung des Immo-Consulters EHL heuer wieder auf über fünf Milliarden steigen. Einzig die Verfügbarkeit von geeigneten Objekten „ist weiterhin ein limitierender Faktor,“ so der Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, Franz Pöltl.

Da die Nachfrage größer ist als das Angebot, werden die Preise weiter steigen. Das gilt vor allem für die Bereiche Wohnen und Logistik und Büros in sehr guter Lage. Pöltl rechnet mit Preissteigerungen zwischen fünf und zehn Prozent. Lediglich bei den Hotels und beim Einzelhandel hält sich die Nachfrage in Grenzen.

Fast 50 Prozent des investierten Geldes kommen von Spezialfonds, die sich auf Wohnen oder Büros spezialisiert haben. Es folgen mit großen Abstand Privatinvestoren, Publikumsfonds und Projektentwickler. Früher wurde fast nur in Wien investiert. Mittlerweile haben die Fonds auch in den Landeshauptstädten Immobilien gekauft.

Eine Immobilienblase ortet Pöltl „bei weitem nicht“. Dazu komme es, wenn wie in Spanien Ferienimmobilien gebaut werden, die nicht bewohnt werden, sondern nur wegen der Wertsteigerung gekauft wurden.

Die Nationalbank kam vor Weihnachten in ihrer Analyse des Immobilienmarktes zum Schluss, dass Wohnimmobilien um gut 30 Prozent überbewertet seien. Die Chefökonomin der Nationalbank, Birgit Niesser, sprach von einer „zunehmenden Überhitzung am Markt“. Die Risiken der Banken durch die Kreditvergabe an Investoren werde zunehmen. Es gebe aber aktuell noch keine Anzeichen für eine Blasenbildung. A.An.

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