Immobilien heiß begehrt: Asiaten kaufen sich ein

Austrian property group Immofinanz CEO, Schumy addresses a news conference in Vienna
Die Immofinanz ist für eine Expansion gut gerüstet. 670 Millionen Euro hält sie in Cash, die Verschuldung ist niedrig.

Der Boom und damit der Preisauftrieb auf dem Immobilienmarkt scheint kein Ende zu nehmen. „Solange die Zinsen so tief bleiben, gibt es wahnsinnig viel Kapital, das Anlagemöglichkeiten sucht. Immobilien sind eine solche Möglichkeit“, sagt Oliver Schumy, Chef der Immofinanz. Denn diese böten nach wie vor gute Renditen – jedenfalls in Zentral- und Osteuropa, den Hauptmärkten der Immofinanz.

Das Unternehmen braucht sich also wenig Sorgen um mögliche Wertverluste zu machen. Denn die Bieter für Immobilien kämen mittlerweile auch aus weit entfernten Regionen. „Investoren aus Asien, insbesondere Korea, aber auch aus Australien sind meist dabei“, erklärt Schumy. Die Immo-Märkte in diesen Ländern seien nämlich so gut wie ausverkauft, wie übrigens auch in Deutschland. „Dort gibt es kaum noch Immobilien mit annehmbaren Renditen zu kaufen“, meint der Immofinanz-Chef. Im Vorjahr sei das Transaktionsvolumen am deutschen Immobilienmarkt auf 60 Milliarden Euro gestiegen und habe damit erstmals mit Großbritannien gleichgezogen. Weit dahinter erst folge Skandinavien mit 23 Milliarden Euro an Immobilientransaktionen und Osteuropa mit 13 bis 15 Milliarden Euro. „Da sieht man, dass auf unseren Märkten noch genug Raum nach oben ist“, meint Schumy.

Gut gefüllte Kasse

Die Immofinanz sieht sich für eine Expansion auf den zentral- und osteuropäischen Märkten gut aufgestellt. 670 Millionen Euro an Cash hat das Unternehmen zur Verfügung. Ziel seien in erster Linie Büroimmobilien in Warschau, Prag und Budapest zuzukaufen. Wachsen will die Immofinanz auch mit ihren Shop-Konzepten. Die Zahl der Stop-Shops und Vivo-Standorte soll weiter steigen.

Vom guten Geschäft der Immofinanz profitieren auch die Aktionäre. Sie erhalten eine Dividende von 85 Cent je Aktie nach 70 Cent im Jahr zuvor. Insgesamt verfügt das Unternehmen über 226 Immo-Objekte mit einem Buchwert von 4,3 Milliarden Euro. Rund 86 Prozent davon sind Bestandsimmobilien, die vermietet sind. 6,3 Prozent Rendite erzielte das Unternehmen daraus. Insgesamt schrieb die Immofinanz 2018 einen Gewinn von 217,5 Millionen Euro nach einem Verlust 2017. I. Kischko

 Die seit längerem laufenden Gespräche zum Ausloten einer möglichen Annäherung von Immofinanz und s Immo dauern an. "Synergiepotenzial sehen wir", meinte CEO Oliver Schumy am Donnerstag im Bilanzpressegespräch, "da gibt es verschiedene Bereiche, die man sich ansieht." Ob dabei auch die Möglichkeit einer Fusion versus einer Übernahme geprüft werde? "Da sind wir dabei, das zu evaluieren.

Petrus Advisers fordert zwei Aufsichtsräte

 Die Investmentfondsgesellschaft Petrus Advisers rund um den Aktionär Klaus Umek kritisiert die jährliche Rendite inklusive Dividenden für ein Aktieninvestment bei der Immofinanz im Vergleich zu börsennotierten Konkurrenten. Diese liege seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Oliver Schumy "bei inakzeptablen negativen 2 Prozent pro Jahr", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

   Die Fondsgesellschaft, die laut eigenen Angaben derzeit weniger als 3 Prozent an der Immofinanz hält, fordert außerdem zwei "unabhängige Mitglieder" für den Aufsichtsrat. Vorgeschlagen werden Tina Kleingarn und Dagmar Valcarcel für die Wahl bei der kommenden Hauptversammlung. Die beiden verfügten über die passende Erfahrung für diese Tätigkeit.

 

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