Luxusimmobilien in Wien: Konzerne setzen auf Top-Adressen
Das Geschäft mit dem Luxus floriert. Wie überdurchschnittlich gut Luxusimmobilien abschneiden, zeigt der jüngst veröffentlichte „Luxury Real Estate Report 2024“ des internationalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Während die gestiegenen Leitzinsen der vergangenen Jahre zu Verkäufen der großen institutionellen Investoren geführt haben, nutzen derzeit eigenkapitalstarke Family Offices oder Eigennutzer attraktive Gelegenheiten, die besten Adressen Europas zu vertretbaren Preisen zu erwerben. „Europaweit versuchen Luxuseinzelhändler, sich erstklassige Standorte für ihre Flagship-Stores zu sichern“, sagt Walter Wölfler, Head of Agency & Sector Retail Austria bei CBRE.
In Wien sei dieser Ansatz großer Handelsketten, Flächen im Eigentum zu erwerben, allerdings noch nicht angekommen. Potenziell geeignete Standorte in Österreich sind für Top-Marken eher limitiert. Können Händler am Massenmarkt aus Shoppingcentern, Fachmarktzentren und Einkaufsstraßen wählen, bleiben Anbietern von Luxusgütern nur wenige „High-Streets“.
Hohe Mieten
„Die Konzentration von Luxusmarken auf die begehrtesten Flächen in den besten Einkaufsstraßen hat die Mieten weiter und schneller in die Höhe getrieben als diejenigen im Massenmarkt“, so Wölfler. In Wien beträgt aktuell, ähnlich wie in Paris und Mailand, das Verhältnis der Spitzenmiete zwischen Luxus- zu Massenmarkt rund das 2,6-fache.
In der Wiener Innenstadt sind die Adressen Kohlmarkt und Graben das Maß aller Dinge. Die Branchenstruktur am Kohlmarkt ist weitgehend stabil. Bei einem Mieterwechsel erfolgt die Nachbesetzung meist aus der gleichen Sparte. In den vergangenen Jahren hat – eine Folge von erhöhtem Flächenbedarf der Flagship-Stores wie Louis Vuitton, Hermes und YSL – eine Ausweitung der Luxuslabels von Kohlmarkt in Richtung Graben stattgefunden. „In ganz Europa haben Luxusstraßen zwar deutlich geringere Besucherfrequenzen, dafür ist die Kaufkraft der Menschen und daraus resultierend der Wert des jeweiligen Einkaufs, in diesen Luxuslagen wesentlich höher“, sagt Wölfler.
Dabei spiele der Tourismus eine große Rolle. Für 2024 werden neue Besucherrekorde erwartet, wovon wiederum die Luxuslagen im Handel überproportional profitieren.
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