Gemütlich daheim: So geht Kaminfeeling ohne Kamin
Es wird früh finster und kalt ist es inzwischen auch. Die Vorstellung, sich abends am Kaminfeuer zu wärmen, ist für viele die ultimative Gemütlichkeit. Allerdings ist die Erfüllung dieses Traums durchaus problematisch, wenn man in einer Wohnung oder einem Haus ohne Schornstein wohnt. Das Nachrüsten eines Kamins ist kostenintensiv und aufwendig. Zwar gibt es mit Edelstahlkamin außen an der Fassade eine Möglichkeit, die verhältnismäßig unkompliziert umzusetzen ist, doch ist auch dies kostspielig und zudem nicht überall möglich. Auch deshalb sind schornsteinfreie Alternativen voll im Trend und die Einsatzmöglichkeiten groß. Im Wesentlichen wird zwischen drei verschiedenen Arten von Kaminen unterschieden, die keinen konventionellen Schornstein benötigen:
1. Elektrokamine: Dabei handelt es sich um eine Art Heizlüfter, der nicht nur Wärme, sondern auch verschiedene Effekte erzeugen kann, die echtem Holzfeuer täuschend ähnlich sehen. Das simulierte Flammenbild wird mittels Wasserdampf und LED-Leuchten erzeugt, auch unechte Holzscheite sorgen für die perfekte Täuschung. Üblicherweise ist die Heizleistung und auch die Art des Flammenspiels mit einer Fernbedienung zu regulieren, was die Handhabung sehr unkompliziert macht. Einfach an einer herkömmlichen Steckdose anschließen und los geht es. Allerdings muss man beim Elektrokamin auf die typische Strahlungswärme verzichten, der Stromverbrauch macht das Gerät zu den Anschaffungskosten auch dauerhaft kostspielig. Grundsätzlich ist der Elektrokamin mehr ein Dekokamin, der für Gemütlichkeit soll, die Wärmeentwicklung ist eher zweitrangig.
2. Tischkamine lassen sich mit verschiedenen Brennstoffen betreiben. Ethanol und Bioethanol sind die beiden gängigsten Optionen. Beide Brennstoffe sind umweltfreundlich und hinterlassen keine Rückstände oder Rauch, was sie ideal für den Innen- und gelegentlichen Außeneinsatz macht. Achten Sie auf ein Qualitätssiegel wie das TÜV-Zertifikat, das garantiert, dass der Brennstoff sicher und unbedenklich ist. Je nach Modell und Füllung brennt er bis zu drei Stunden. Die Wärmeleistung findet jedoch nur unmittelbar statt, echte Heizung gibt es nicht.
3. Gaskamine kommen im Gegensatz zu den anderen beiden Arten nicht ganz ohne Anschluss nach draußen aus. Solche Kamine werden über einen Gasanschluss oder mit Flüssiggas aus Flaschen betrieben. Im Gegensatz zu Elektro- oder Ethanol-Kamin kann für den Gaskamin eine Abnahme durch den Schornsteinfeger erforderlich sein. Das gilt vor allem dann, wenn der Kamin an den Hausanschluss angeschlossen wird. Dafür können Gaskamine deutlich mehr Wärme erzeugen als die beiden anderen, auch angenehme Strahlungswärme.
Während die Optik aller Geräten mit dem Original mithalten kann, muss man oft in puncto Wärme Abstriche machen. Für welche Alternative man sich entscheidet, bleibt reine Geschmackssache.
Kosten und Sicherheit
Im Vergleich zu einem klassischen Holzofen oder auch einem Edelstahlkamin sind die hier genannten Varianten deutlich günstiger. Neben den geringeren Kosten ist ein entscheidender Vorteil die einfache Installation. Da man keine Genehmigung braucht – mit Ausnahme des Gaskamins – kann man sie praktisch überall aufstellen. Preislich beginnen Elektro- oder Bioethanolkamine bereits bei unter 100 Euro. Es gibt aber auch Modelle, die über 1.000 Euro liegen. Qualitätsmaterialien wie langlebiges und feuerfestes Edelstahl, Glas oder Beton und Stein sprechen für hohe Qualität und Sicherheit. Gaskamine sind etwas teurer und beginnen bei etwa 500 Euro. Hier geht es aber auch preislich deutlich weiter nach oben. Ein sehr hochwertiger Gaskamin kann auch weit über 3.000 Euro kosten.
Sicherheit geht vor: Auch wenn Ethanol-Kamine inzwischen sehr sicher konzipiert sind, sollte man darauf achten, dass sie nicht umkippen können, oder ein Stoß den ganzen Kamin umwirft. Besondere Vorsicht ist auch bei Haustieren geboten. Selbst wenn Bioethanol keinen Rauch oder Russ erzeugt, entsteht Kohlenstoffdioxid und Wasser. Das heißt, die Luft wird feuchter und schneller verbraucht. Daher sollte man unbedingt für eine gute Belüftung des Raumes sorgen. In jedem Fall empfiehlt sich der Kauf einer feuerfesten Decke in Griffnähe, um etwaige Unfälle rasch unter Kontrolle bringen zu können.
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