Den Garten ins Haus holen: Glashäuser für Hobbygärtner
Hinausschauen, die Natur beobachten und genießen, durchatmen, zur Ruhe kommen: Wer ein Glashaus als erweitertes Wohnzimmer nutzt, kann es als Pavillon zur Wohlfühloase machen.
Aber es geht auch anders, ursprünglicher. Denn das Glashaus unterstützt ideal den Trend zur Selbstversorgung. Nutzt man es als Gewächshaus, kann man dort ab Februar zum Beispiel Salat, Paradeiser oder Paprika ziehen, natürlich auch Topfpflanzen und Kräuter überwintern sowie die Erntezeit bis in den Spätherbst verlängern.
Starke Nachfrage
Die Nachfrage nach Glashäusern ist groß, bestätigt Manfred Aigner von Aigner Gartenkult in Frankenmarkt (Oberösterreich). Vor allem am Land werden aktuell viele Projekte realisiert. „Besonders Jungbauern investieren in Glashäuser. Sie wollen etwas richtig Großes. Aber auch in Wien haben wir erst kürzlich zwei Glashäuser auf Dachterrassen realisiert“, erzählt Aigner.
Größe
Das Gewächshaus sollte eine Mindestgröße von zehn Quadratmeter haben, dafür muss man mit Kosten von rund 5.000 Euro rechnen. Das Konstruktionsmaterial muss stabil und robust sein und darf nur wenig Fläche benötigen, damit der maximale Lichteinfall gewährleistet ist. Aluminium hat sich im Hobbybereich durchgesetzt. Es ist auch ohne aufwendige Erhaltungsarbeiten lange haltbar.
Nutzen
Bevor man ein Gewächshaus bestellt, sollte man sich überlegen, wofür man es nutzen möchte. „Wenn ausreichend Platz und Budget vorhanden sind, darf man ruhig ein bisschen größer denken“, rät der Experte. „Dann geht sich noch ein schönes Plätzchen zum Verweilen aus.“
Möchte man das Gewächshaus ganzjährig nutzen, um Kübelpflanzen zu überwintern oder tropische Pflanzen zu halten, dann sollte das Gewächshaus beheizbar – meist sind 5 Grad Celsius ausreichend – und mit Isolierglas ausgestattet sein.
Standort
Ein sonniger Standort ist nicht Voraussetzung. „Drei bis vier Stunden Sonne am Tag reichen zum Gedeihen der Pflanzen“, so Manfred Aigner. Zur Pflanzenanzucht im Frühjahr ist die Ost-West-Ausrichtung des Gewächshauses von Vorteil. In kleinen Gärten ist Platz Mangelware. Hier kann ein Anbaugewächshaus, das direkt an die Hausmauer anschließt, eine gute Lösung sein. Da das Licht nur von drei Seiten kommt, ist eine Ausrichtung nach Süden die beste. Stoffbahnen oder strukturiertes Glas sorgen für Beschattung.
Genehmigung
Die Genehmigung für ein Glashaus ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Daher empfiehlt es sich, vorab bei der Gemeinde sämtliche Bedingungen für eine Errichtung zu erfragen.
Noch ein paar Tipps vom Profi:
- Wasser- und Stromanschluss sollten gleich mitverlegt werden.
- Achten Sie auf eine angemessene Stehwandhöhe von ca. zwei Metern. Das ermöglicht Garteln ohne Kopf einziehen und bietet mehr Raum-volumen.
- Eine Doppeltüre erleichtert das Rein-und Raustragen der Pflanzen und Möbel.
- Mehrere Ausstellfenster sorgen für die ideale Belüftung.
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