300 Jahre Belvedere: Architekturjuwel feiert Geburtstag
2023 feiert das Belvedere das 300. Jubiläum seiner Erbauung. Mehr als zehn Jahre lang wurde an der Sommerresidenz von Wiens wohl berühmtestem Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen gebaut: Im Jahr 1723 war die Anlage mit der Fertigstellung des Oberen Schlosses schließlich vollendet.
Ort der Kunst
Von Beginn an als Ort der Kunst ersonnen, sollte das Belvedere ein solcher für die kommenden 300 Jahre bleiben: erst als Ort der Präsentation von Prinz Eugens Kunstsammlung, danach als Ausstellungsort der kaiserlichen Kunstsammlungen. Es war eines der ersten öffentlichen Museen weltweit – ab 1777 bei freiem Eintritt zugänglich.
Die Errichtung des Oberen Belvedere erfolgte in den Jahren von 1717 bis 1723 nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt.
Zu den wohl schönsten Räumen des Gebäudes zählt der Marmorsaal. Er umfasst zwei Geschoße und wird vom rotbraunen Marmor, von den vielen Vergoldungen und vom großen Deckenfresko geprägt. Die Fresken stammen von Carlo Innocenzo Carlone, Marcantonio Chiarini und Gaetano Fanti. Von hier aus bietet sich die namensgebende schöne Aussicht über Wien.
Hier wurde Geschichte geschrieben
Das Schloss Belvedere ist auch ein bedeutender Ort der österreichischen Geschichte. Am 15. Mai 1955 wurde von Leopold Figl und Vertretern der vier Besatzungsmächte Großbritannien, Frankreich, Sowjetunion und USA im Marmorsaal der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet und schließlich am Balkon präsentiert.
In der Sala terrena im Erdgeschoß befindet sich der Eingangsbereich des heutigen Museums. Die Halle führt vom Park zur Prunkstiege und ist damit Gartensaal und Vestibül zugleich. Beeindruckend sind vier mächtige Atlanten, die das Deckengewölbe stützen.
Das Untere Belvedere
Bereits 1716 wurde das Untere Belvedere fertiggestellt, es begrenzte das barocke Gesamtensemble hin zur damaligen Residenzstadt Wien. Johann Lucas von Hildebrandt hatte es für Prinz Eugen als Wohngebäude mit repräsentativen Prunkräumen geplant.
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