Im Wahlkampf bitte nicht "kärchern"

Für das Reinigen von Politikerportraits (wie hier am Mount Rushmore) eignen sich Kärcher-Geräte. Für politische Parolen nicht, meint das deutsche Unternehmen
Kärcher hat mit Politikern schon oft leidige Erfahrungen gemacht. Das Geschäft läuft dennoch blendend

2005 wollte der damalige Innenminister Nicolas Sarkozy die Pariser Banlieue mit ihm reinigen, im Februar 2018 der FPÖ-Politiker Manfred Haimbuchner die Republik damit durchwaschen und erst heuer im Sommer Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer mit selbigem Gerät bei den EU-Regulierungen reingehen – gemeint ist der Kärcher. Beim Hersteller dieser Hochdruckreiniger ist man über solche Sprachbilder gar nicht begeistert.

KURIER: Haben Sie eigentlich in Wahlkampfzeiten schlaflose Nächte oder versetzt es Ihnen ein Stich ins Herz, wenn wieder einmal ein Politiker irgendwo mit dem Kärcher aufräumen will?

Michael Grüssinger: Vor Jahren hat der damalige Innenminister Nicolas Sarkozy während der Unruhen in der Pariser Banlieue gesagt, er würde sie abkärchern. Das wollen wir prinzipiell nicht. Als deutsches Unternehmen in Frankreich, wo Menschen mit anderer Hautfarbe rausgekärchert werden sollen, solche Ausdrücke lehnen wir ab. Wir sehen uns als offenes Weltunternehmen, wenn Minderheiten und Migranten diskriminiert werden, dann schieben wir dem einen Riegel vor.

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