Ikea Österreich durchtauchte Coronakrise gut

Ikea Österreich durchtauchte Coronakrise gut
Die Eröffnungswoche nach dem Lockdown sei die beste jemals in Österreich gewesen.

Ikea Österreich hat die Coronakrise nach eigenen Angaben gut überstanden. Das Onlinegeschäft der Möbelkette sei während des Lockdowns enorm gestiegen. "Das hat uns geholfen zu überleben", sagte Ikea-Österreich-Chef Alpaslan Deliloglu am Dienstag bei einem Pressegespräch.

Die Eröffnungswoche nach dem Lockdown Anfang Mai sei die beste "ever" in Österreich gewesen. "Seither erholen wir uns sehr schnell und haben den Umsatzausfall kompensiert. Wir sind ziemlich hoffnungsvoll für die Zukunft", so Deliloglu.

Ikea hat zu Beginn der Krise Kurzarbeit für seine Österreich-Beschäftigten angemeldet, diese aber wieder zurückgezogen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten im Nachgang 100 Prozent ihres Gehalts ausbezahlt bekommen sowie Urlaub rückerstattet bekommen, sollten sie in dieser Zeit welchen genommen haben. Das Unternehmen habe auch keine Staatshilfen in Anspruch genommen.

Das Geschäftsjahr 2019/20 von Ikea Österreich endet mit 31. August. Im Jahr 2018/19 hat die Möbelkette hierzulande rund 800 Mio. Euro umgesetzt. In Österreich gibt es sieben Möbelhäuser sowie einen Kompaktmarkt in St. Pölten. An neun Standorten in ganz Österreich befinden sich Abholstationen. Weitere sollen im nächsten Jahr folgen.

Ikea wurde bekannt für seine vergleichsweise günstigen, flachverpackten Möbel zum Selbstabholen und Aufbauen. Die Möbelkette wird von Umweltschützern als Hersteller sogenannter Fast Furniture (billiger Möbel, vieler Saisonartikel, Massenware) häufig kritisiert. Mit Mietmöbeln und dem Verkauf von gebrauchter Einrichtung wollen die Schweden nachhaltiger werden und die Einsatzdauer der Produkte verlängern. Kunden können gebrauchte Ikea-Möbel zurückbringen, diese werden dann aufbereitet und wiederverkauft.

Auch die neue Expansionsstrategie von Ikea zielt auf das Trendthema Nachhaltigkeit ab. Der Möbelhändler setzt auf City-Standorte, die mit der U-Bahn, zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sind. Am Wiener Westbahnhof entsteht bis zum Spätsommer oder Herbst 2021 der erste Ikea dieser Art weltweit. Trotz Coronakrise sei man hier im Zeitplan. "Die erste Coronawoche hat uns den Atem verschlagen vor lauter Schreck, wie wir das weiter fortsetzen können. Wir haben aber Lösungen gefunden und sind noch im Plan", sagte Ikea-Managerin Maimuna Mosser. In Wien möchte Ikea eine Elektroflotte aufbauen, mit der beliefert wird.

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