Hypo Kärnten: Ein Ende käme teuer

Ein rasches Zusperren der Bank würde sechs Milliarden kosten. Zahlen müssten die Republik und die BayernLB.

Ein rasches Zusperren der Hypo-Alpe-Adria-Bank käme den Steuerzahler teuer: Sechs Milliarden Euro würde das kosten, schätzt Hypo-Chef Gottwald Kranebitter. Zahlen müsste dies die Republik und der Ex-Hypo-Eigentümer BayernLB. "Der ruf nach einem sofortigen Aus ist zerstörerisch", betonte er. Kranebitter setzt stattdessen auf einen über mehrere Jahre gestreckten Abbauplan für die Hypo. Die "guten Bankteile", also die Tochterbanken in Österreich, Italien und sechs Balkan-Ländern, sollen auf den Verkauf vorbereitet werden. Zwei Milliarden Euro, das ist nicht mehr als der Wert, mit dem diese Töchter in den Hypo-Büchern stehen, soll dadurch hereinkommen. "Dafür brauchen wir aber einige Jahre Zeit. Denn niemand will jetzt Banken in Südosteuropa kaufen, wo doch die Ratingagenturen diese Region als riskant eingestuft haben", sagt der Hypo-Chef. Er hofft, dass die EU, die wegen der Staatshilfen für die Hypo die Geschäftsstrategie genehmigen muss, der Bank auch genügend Zeit einräumt. Nach aktuellen EU-Vorgaben müsste die Hypo ihre Töchter schon 2013 veräußern.

Bad Bank

Den "schlechten Bankteil", der Geschäfte über rund zehn Milliarden Euro von der derzeit 35 Milliarden Euro umfassenden Hypo beinhalten soll, will Kranebitter in eine "Bad Bank" ausgliedern. Diese sollte ihre Banklizenz aufgeben und bräuchte dann kaum noch Eigenkapital, begründete Kranebitter den Plan. Der Vorteil: Es ist nicht sofort neues Staatsgeld nötig. Der Staat muss erst dann zahlen, wenn am Ende in einigen Jahren Verluste übrig bleiben. Die Geschäfte in diesem Abbauteil sollten allmählich reduziert werden. Dabei geht es um alle Leasing-Töchter und um Immobilien am Balkan, die verkauft werden sollen.

Der Staat müsste für den Abbauteil haften. Hypo-Chef Kranebitter glaubt, dass nicht allzu viele zusätzliche Haftungen notwendig sein werden. Vielmehr sollten die Staatsgarantien für die 18 Milliarden Euro Hypo-Anleihen bei deren Ablauf auf die Abbaubank übertragen werden. Pro Jahr laufen etwa zwei bis drei Milliarden Euro dieser Anleihen ab, die letzten 2017. Die Bank wolle über den Sommer die Details für die Bad Bank ausarbeiten und im Herbst der Aufsicht und der Politik präsentieren. Zur Umsetzung ist dann noch eine Gesetzesänderung nötig.

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