Hypo: Investoren verdienten gut

Hypo: Investoren verdienten gut
Die Hypo fuhr in den Jahren nach 2000 einen steilen Expansionskurs.

Die euphorische Einschätzung des Wirtschaftswachstums in Ost- und Südosteuropa - die übrigens von allen Banken geteilt wurde - veranlasste die Hypo-Alpe-Adria-Bank vor allem am Balkan viele Kredite zu vergeben. 2004 war klar, dass die Bank für dieses Wachstum zusätzliches Eigenkapital benötigte.

Die damaligen Eigentümer - Land Kärnten und Grazer Wechselseitige - hatten aber selbst nicht genug Geld. Da wurde folgender Plan entworfen: Der Bank wohlgesonnene Investoren sollten für 100 Millionen Euro Vorzugsaktien der Leasing-Tochter kaufen und dafür eine Vorzugsdividende von 6,25 Prozent erhalten. Das Kapital konnte als Eigenkapital in der Hypo-Gruppe verbucht werden. Damit die Transaktion mit möglichst wenig Kosten ablaufen kann, ging sie über Liechtenstein. Und damit die Investoren diese Summe überhaupt aufbringen konnten, erhielten sie von der Hypo Liechtenstein einen Kredit dafür.

Das ist der Streitpunkt: Ist Kapital, das die Bank als Kredit vergeben hat und von den Kreditnehmern in Aktien der Bank gesteckt wird, Eigenkapital? Eine Reihe von Gutachtern sagt: Ja. Notenbank und Aufsicht kannten die Konstruktion und haben sie nicht als gesetzeswidrig angezeigt, allerdings bemängelt.

Vorwurf

In der jetzigen Anklage aber wird behauptet, das Kapital sei nie Eigenkapital gewesen und hätte nur dazu gedient, Investoren Geld zum Schaden der Bank zukommen zu lassen. Der größte Investor war die BC Holding des ehemalige Hypo-Anwalts Gerhard Kucher und die Stiftung von Ex-Hypo-Steuerberater Hermann Gabriel. Die beiden sind wie eine Reihe weiterer Stiftungen ebenfalls angeklagt.

Nach dem Ausscheiden von Bank-Chef Kulterer und seinem Vize Striedinger 2006 hat die Hypo nochmals das Eigenkapital erhöht: Dabei wurden gesetzeswidrige Geheimabsprachen mit den Investoren getroffen. Das wurde nicht einmal angezeigt.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Hintergrund

Kommentare