Hypo-Alpe-Adria verkauft Österreich-Tochter

Am Freitag wird die notverstaatlichte Bank den lange geplanten Verkauf besiegeln.

Kommenden Freitag soll es endlich so weit sein: Die notverstaatlichte Hypo-Alpe-Adria-Bank wird den lange geplanten Verkauf ihrer Tochterbank in Österreich besiegeln. Neuer Eigentümer wird aller Voraussicht nach der indische Infrastrukturfinancier Srei. 60 bis 70 Millionen Euro will Srei dafür zahlen.

Die Bank hat die Österreich-Tochter mit 130 Millionen Euro in den Büchern stehen. Der Verkauf bringt also 60 bis 70 Millionen Euro Verlust. Dennoch ist es für die Hypo wichtig, dass dieser Schritt gelingt. Denn die EU-Wettbewerbsbehörde, die bei verstaatlichten Banken wegen möglicher unerlaubter Beihilfen einiges mitzureden hat, will endlich Taten sehen. Freitag ist auch der Stichtag, den EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia Österreich gesetzt hat, um ein realistisches Konzept für die Umstrukturierung der Hypo vorzulegen. Andernfalls drohte er an, dass die Bank bis Jahresende verkauft oder stillgelegt werden muss.

Um dieses „Horrorszenario“, das Österreich bis zu 14 Milliarden Euro kosten könnte, zu vermeiden, wird das Finanzministerium am Freitag ein Hypo-Konzept nach Brüssel schicken. Wichtigste Punkte des insgesamt 150 Seiten starken Plans: Die Tochterbanken der Hypo in Südosteuropa sollen erst 2015 verkauft werden. Bis dahin hofft man, dass sich die Finanzmärkte so weit erholen, dass ein akzeptabler Preis für dieses Banken-Netzwerk erzielbar ist. Mit 1,5 Milliarden Euro stehen diese Töchter in den Büchern. Müssten sie noch heuer verkauft werden, dürfte die Hypo dafür kaum mehr als 500 Millionen Euro bekommen.

Abbau

Zweiter wichtiger Punkt: Die Hypo wird einige Geschäftsteile komplett aufgeben. Dazu zählt die Italien-Tochter (350 Millionen Euro wert) und Leasing in einigen Ländern. Mit diesem Teilrückzug aus dem Markt hofft Österreich, die EU-Wettbewerbshüter zu überzeugen, dass die Staatsbank den Markt nicht verzerre.

Die Abbau-Teile der Bank werden Geschäfte über 15 Milliarden Euro umfassen. Ob diese in eine Bad Bank eingebracht werden, steht noch nicht fest. Ziel ist, dass die Hypo heuer nicht mehr als 700 Millionen Euro an neuem Staatszuschuss braucht.

Kommentare