Warum es in China immer weniger Superreiche gibt

Alibaba-Gründer Jack Ma
Hurun-Report: Zahl der Milliardäre gegenüber dem Vorjahr weltweit rückläufig, in China am stärksten.

Die Zahl der Superreichen ist laut aktueller Rangliste "Hurun-Report" im Vorjahr geschrumpft. 445 Frauen und Männer haben im vergangenen Jahr weltweit ihren Milliardärsstatus verloren, mehr als die Hälfte davon stammen aus China, geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Rangliste hervor. Die weltweite Verschärfung der Geldpolitik, Corona-Einbrüche und das harte Durchgreifen der Pekinger Führung gegen große Tech-Unternehmen hätten dazu beigetragen.

China verliert am stärksten

In China allein tauchen allein 229 Namen nicht mehr auf der Liste auf, während nur 69 neue Milliardäre hinzugekommen seien.„Die Zahl der Milliardäre in der Welt ist um acht Prozent gesunken, während ihr Gesamtvermögen um zehn Prozent abgenommen hat“, sagte der Gründer und Vorsitzende des Hurun-Reports,
Rupert Hoogewerf. Insgesamt schafften es 3.112 Personen auf die Liste, 2021 seien es noch 3.381 gewesen. China zählt demnach die meisten Milliardäre - insgesamt 969. Die USA folgen auf Platz zwei mit 691.

Nicht mehr vertreten in der exklusiven Liste ist beispielsweise Sam Bankman-Fried, der sein 21-Milliarden-Dollar-Vermögen nach dem Zusammenbruch der
Kryptobörse FTX verlor. In China fiel Jack Ma, Gründer des E-Commerce-Konzerns Alibaba, von Platz 34 auf Rang 52 zurück, was vor allem auf das harte Vorgehen der chinesischen Regulierungsbehörden gegen den Technologiesektor zurückgeführt wird.

Warum es in China immer weniger Superreiche gibt

Arnault die Nummer 1

Angeführt wird die Superreichenliste vom Chef des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, Bernard Arnault.„Zinserhöhungen, die Aufwertung des US-Dollars, das Platzen einer Corona-getriebenen Technologieblase und die anhaltenden Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine haben den Aktienmärkten geschadet“, sagte Hoogewerf. So brach der Aktienindex S&P 500 bis Ende Januar um mehr als 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein, der chinesische Leitindex Shanghai Composite gab fast elf Prozent nach.

Der chinesische Yuan wiederum wertetet 2022 um rund acht Prozent zum Dollar ab.Hoogewerf rechnet in diesem Jahr mit einem konjunkturellen Aufschwung. „Das Einzige, dessen ich mir nicht sicher bin, ist, ob es eine globale Finanzkrise geben wird“, sagte er. „Wir haben Bankenkrisen in den Vereinigten Staaten und in der Schweiz erlebt.“ Er sei sich nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch zu einer Ansteckung kommen werde. „Wenn nicht, wird der Wohlstand um ein Vielfaches wachsen“, sagte Hoogewerf voraus.

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