Hugo Boss sieht derzeit keine nachlassende Nachfrage

Hugo Boss sieht derzeit keine nachlassende Nachfrage
Umsatz- und Gewinnsprung im zweiten Quartal.

Der Finanzchef des deutschen Modekonzerns Hugo Boss sieht bei den Kunden des Unternehmens derzeit keine sinkende Konsumlaune. So habe das Unternehmen im Juli eine "sehr positive" Nachfrage verzeichnet, sagte Yves Müller am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dabei zeigte er sich sehr zufrieden mit der Entwicklung sowohl in der Region Amerika als auch in Europa. Zudem habe sich die Aufhebung der Lockdowns in China positiv bemerkbar gemacht.

Daher blickt das Unternehmen seinen Aussagen zufolge trotz des insgesamt schwierigen Marktumfeldes auch positiv auf die anstehende Herbst-/Wintersaison.

Konsumneigung gedämpft

Müller räumte ein, dass die generelle Konsumneigung derzeit eher gedämpft sei. Eine Erhöhung der Prognose, wie sie Hugo Boss Mitte Juli vorgenommen habe, sei daher "eher ungewöhnlich". Jedoch habe das Unternehmen versucht, dies in seinem Ausblick zu antizipieren. Das Management erwartet nun einen Umsatz auf dem Rekordniveau von 3,3 bis 3,5 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 285 bis 310 Mio. Euro.

Die Aktie verzeichnete im frühen Handel weitere Kursgewinne und legte um 2,4 Prozent zu. Im laufenden Jahr kommt sie auf ein Plus von rund 9 Prozent, allein im vergangenen Monat stieg sie um fast 16 Prozent. Der Modekonzern verzeichne eine gute Dynamik in allen Vertriebskanälen, notierte RBC-Analystin Manjari Dhar. Der Ausblick wirke angesichts der anhaltenden Unsicherheiten pragmatisch. Mit Blick auf die bei Hugo Boss in der Vergangenheit stärkere zweite Jahreshälfte sieht sie aber noch Luft nach oben.

Umsatz- und Gewinnsprung

Hugo Boss verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatz- und Gewinnsprung. Dabei profitierte das Unternehmen von einer Runderneuerung und Verjüngung seiner Marken. Beim Marketing setzt der Konzern mittlerweile voll auf die digital-affine Kundschaft. Dies scheint sich auszuzahlen. Müller sieht eine steigende Markenbegehrlichkeit. So habe Hugo Boss deutlich weniger Rabatte geben müssen, was sich positiv auf das Ergebnis auswirkte.

Die bereits vorgelegten vorläufigen Zahlen wurden bestätigt. Der Umsatz wuchs um 40 Prozent auf 878 Mio. Euro, wobei der stationäre Handel hohe Wachstumsraten verzeichnete. Das operative Ergebnis wurde mit 100 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Netto verblieben 58 Mio. Euro, was ebenfalls mehr als einer Verdopplung entspricht.

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