Mobilfunkdiskonter HoT bietet gebrauchte Smartphones an

HoT-Chef Michael Krammer und Hofer-Chef Horst Leitner
Der Hofer-Mobilfunker feiert seinen zehnten Geburtstag und kooperiert mit dem Online-Marktplatz refurbed.

Michael Krammer, Chef der HoT-Betreibergesellschaft ventocom, gab am Mittwoch eine Kooperation mit refurbed, einem österreichischen Online-Marktplatz für gebrauchte und runderneuerte Elektrogeräte bekannt. Smartphones auf dem Marktplatz sollen künftig auch über die Website von HoT angeboten werden, sagte Krammer. 

Die Mobilfunkmarke des Lebensmitteldiskonters Hofer feiert dieser Tage ihren zehnten Geburtstag. Mit HoT habe man die Philosophie des Lebensmitteldiskonters, gute Qualität zu einem guten Preis zu liefern, in den Mobilfunk übertragen, sagte Hofer-Chef Horst Leitner. Der virtuelle Anbieter, der das Netz von Magenta nutzt, war am 2. Jänner 2015 gestartet. Mit mittlerweile fast 1,5 Mio. Kunden hält man einen Marktanteil von fast 10 Prozent. Täglich kommen laut Krammer rund 1.000 Neuregistrierungen dazu. 

Keine Kombination mit Tarifen

Tarifkombinationen mit refurbed-Geräten oder Vergünstigungen bei den erneuerten Geräten bietet HoT nicht an. Mit der Kooperation wolle man Kunden die Möglichkeit geben, sich ein nachhaltiges Gerät auszusuchen, man wolle damit aber auch die Chance verringern, dass Kunden, die neue Geräte brauchen, zu einem anderen Betreiber gehen, sagte Krammer. 

Dass Mobilfunkverträge mit gestützten Endgeräten und Bindefristen in den vergangenen 10 Jahren stark zurückgegangen sind, sieht Krammer auch als Verdienst seines Unternehmens. 2015 betrug der Anteil noch 75 Prozent, mittlerweile greifen fast 50 Prozent der österreichischen Mobilfunkkunden auf SIM-only-Produkte ohne Bindung. 

Steigendes Interesse an 5G

Steigendes Interesse ortet Krammer an  5G. 15 Prozent der Handytarife österreichweit seien bereits 5G-Tarife. Im vergangenen Jahr seien laut der Regulierungsbehörde RTR rund 600.000 dazu gekommen. Für Krammer ist das ein Zeichen, dass der Massenmarkt mit der neuen Mobilfunkgeneration, die unter anderem höhere Geschwindigkeiten und niedrigere Latenzzeiten verspricht, beginnt.  

Datenverbrauch fast verzehnfacht 

Mobilfunkkunden mit 5G Tarifen würden fast doppelt so viele Daten verbrauchen wie andere Handynutzer, sagte der Ventocom-Chef. Der Datenverbrauch habe sich in den vergangenen zehn Jahren fast verzehnfacht und werde weiter steigen. 

Waren es 2014 noch 1,3 Gigabyte, die ein durchschnittlicher österreichischer Mobilfunkkunde monatlich an Daten verbrauchte, so seien es heute bereits 12,4 GB. Das von HoT bei seinem populärsten Tarif "HoT fix" angebotene Datenvolumen habe sich im Vergleich dazu von 3 GB im Jahr 2015 auf heute 55 GB erhöht, führte Krammer aus. 

Mobilfunkmarkt wächst schon lange nicht mehr

Der österreichische Mobilfunkmarkt ist in den vergangenen 10 Jahren nicht wirklich gewachsen. Die Anzahl der von Kunden genutzten SIM-Karten schwanke seit 2015 zwischen 12,5 und 14 Millionen, rechnete Krammer vor. 

40 Prozent der heimischen Mobilfunkkunden hätten noch nie den Anbieter gewechselt, sagte der ventocom-Chef. Er sieht darin auch eine Chance für Hot: "Wir überlegen jeden Tag, wie wir diese Menschen erreichen können."

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