Hoher Verlust für KTM-Hersteller Pierer Mobility im Halbjahr

Stefan Pierer sieht sein Geld gut investiert
Minus 9,6 Millionen Euro per Ende Juni. Störungen in der Lieferkette führten zu zweimonatigem Produktionsstopp in Mattighofen.

Der KTM-Hersteller Pierer Mobility AG hat im Halbjahr 2020 einen Verlust geschrieben. Minus 9,6 Mio. Euro standen Ende Juni unterm Strich, nach einem Gewinn von 29,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Montag mit. Zugesetzt gab es in der Firma einen zweimonatigen Produktionsstopp aufgrund des Corona-Lockdowns.

Wegen Störungen der Lieferkette in Norditalien und Spanien habe man die Produktion in Mattighofen im März stoppen müssen, heißt es im Halbjahresbericht. Rund 3.000 Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, die Betriebsunterbrechung von August wurde teilweise vorgezogen und Urlaubs- und Zeitausgleichsstände wurden abgebaut.

Erst Mitte Mai wurde der Fahrzeugzusammenbau wieder aufgenommen, die Kurzarbeit wurde für alle Mitarbeiter mit Ende Mai beendet. Zum Ende des ersten Halbjahres 2020 beschäftigte das Unternehmen 4.329 Mitarbeiter, davon 3.592 in Österreich. Rund 800 Mitarbeiter in der Gruppe sind in Forschung & Entwicklung tätig.

"Bis auf Weiteres sind derzeit keine Engpässe zu erwarten", so das Unternehmen. Man habe jedoch die Lieferantenrisikobewertung neu überarbeitet um künftig Risiken schneller erkennen und lösen zu können. Zudem sei ein "Programm zur Vorwarnung jeglicher globalen Ereignisse, welche sich direkt oder indirekt auf die Lieferkette auswirken" implementiert worden.

Weiters habe man einen Verhaltenskodex für die Mitarbeiter eingeführt, um die Produktionskapazitäten sichern zu können. "Trotz eines herausfordernden Marktumfeldes besteht generell das Ziel, die Marktanteile in den für KTM und Husqvarna wichtigen Märkten weiter zu erhöhen", heißt es im Unternehmensausblick. Vor allem in Australien und in den USA hätten sich die Märkte im Halbjahr überraschend stark entwickelt.

Wie bereits im Juli berichtet, brach das operative Ergebnis (EBIT) im ersten Halbjahr von 46,6 Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro ein, blieb aber damit knapp im positiven Bereich. Der Umsatz ging von 754,9 auf 600 Mio. Euro zurück.

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