H&M Österreich erweist sich als Pandemie-resistent

H&M Österreich erweist sich als Pandemie-resistent
Ein starker Online-Shop und Markenvielfalt halfen gegen die Auswirkungen der Lockdowns. H&M ist in Österreich Marktführer.

Der Bekleidungshändler H&M ist in Österreich, anders als viele Konkurrenten, bisher gut durch die Pandemie gekommen. Zu verdanken hat man das laut eigenen Angaben vor allem zwei ausgeprägten Stärken gegenüber den  Mitbewerbern: den zahlreichen Marken und dem starken Online-Shop.

Konstanter Gewinn

Zwar weist der H&M-Jahresabschluss für 2020 einen Umsatzrückgang von fast 25 Prozent auf 307 Millionen Euro aus – bei einem konstanten Gewinn von 9,3 Millionen Euro –, doch betrifft das offenbar nur das H&M-Stammgeschäft. Durch die anderen Vertriebskanäle, wie COS, Monki, Weekday und & Other Stories sowie dem starken eCommerce ist der Gesamtumsatz stabil geblieben, sagt Wolfgang Richter, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Regiodata Research.

Zählt man den Umsatz aus den Geschäften und dem Online-Kanal zusammen, dann ist H&M in Österreich mit 14 Prozent Marktanteil Marktführer vor den Ketten Peek & Cloppenburg und C&A, sagt Richter. Den Erfolg von H&M führt er auf die starke Marke und die Präsenz im Internet zurück. Außerdem folge das Unternehmen den richtigen Trends und beherrsche die Logistik und Retourwaren im Online-Handel perfekt.

Der gesamte Bekleidungshandel stagniert laut Richter in Österreich und liegt bei 6,2 Milliarden Euro Umsatz jährlich. Bei diesen Zahlen sind auch nicht-klassische Bekleidungshändler eingerechnet, die aber ebenfalls Bekleidung verkaufen, wie Lebensmitteldiskonter oder Bauhäuser.

Trend

„Die Kunden und Kundinnen wissen die Kollektionen und die Möglichkeit, dort einzukaufen, wo, wann und wie sie wollen, zu schätzen“, heißt es seitens H&M Österreich. Die Kleidungsstücke seien demnach bei H&M aus einer Vielzahl modernster recycelter und nachhaltiger Materialien hergestellt.

Damit folge man einem wichtigen Trend: H&M setze sich dafür ein, „die Zukunft der Mode nachhaltiger zu gestalten“ und Alternativen anzubieten, heißt es. In Österreich hat die H&M-Gruppe insgesamt 87 Filialen und 2.388 Mitarbeiter.

Die vor Kurzem veröffentlichten Zahlen des Gesamtkonzerns zeigen ebenfalls ein positives Bild.  Im vierten Quartal wurde trotz anhaltender Einschränkungen wegen Corona-Maßnahmen in einigen Ländern wieder das Umsatzniveau des Jahres 2019 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Erlös im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020/’21 um acht Prozent auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen, wie der schwedische Konzern mitteilte.

Auswirkungen

Im Gesamtjahr zog der Umsatz um sechs Prozent auf 19,2 Milliarden Euro an. Im vierten Quartal waren wegen der Corona-Auflagen in einigen Ländern Filialen geschlossen. Anfang September waren davon rund 100 Läden vor allem in Süd-Ost-Asien betroffen. Zum Ende des Quartals waren es 115 Filialen – dieses Mal vor allem in Österreich und der Slowakei.thomas Pressberger

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