Hervis und die Vermessung des Kunden

Hervis, Alfred Eichblatt
Trends. Der Sportartikelhandel setzt auf maßgeschneiderte Ausrüstungen und Verleihstationen.

Im Sportartikelhandel ist es alles andere als gemütlich. Neue Konkurrenten wie Decathlon und XXL-Sports drängen in den Markt, dazu kommt der Druck von Online-Händlern wie Amazon. "Es ist eine Mär, dass bei ausländischen Plattformen alles billiger ist", ärgert sich Hervis-Chef Alfred Eichblatt. Bei einer Pressekonferenz steht er demonstrativ neben einem Plakat von Asics-Laufschuhen, die bei Amazon teurer sind als bei Hervis. Das ist Teil der "Preisbeweis"-Kampagne von Hervis. Vom neuen Mitbewerber in Wien, der preisaggressiven norwegischen Kette XXL-Sports, spürt er laut eigenen Angaben noch nichts. "Sie haben ja nur zwei Standorte, wir haben 94 in ganz Österreich."

Expansion in Rumänien

Hervis, Teil der Salzburger Spar-Gruppe, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in Österreich, Deutschland, Slowenien, Ungarn, Tschechien, Kroatien und Rumänien insgesamt 520 Millionen Euro (+5,2 Prozent) umgesetzt. Das Ergebnis sei mit einer EBT-Marge von 3,5 Prozent erfreulich gewesen, sagt Spar-Vorstand Hans Reisch. Im Vorjahr hat der Sportartikelhändler zehn neue Standorte eröffnet, vier davon in Österreich. Eichblatt: "2018 eröffnen wir sechs neue Filialen in Österreich und ebenso viele in Rumänien."

In den Filialen setzt der Hervis-Chef verstärkt auf Verleih-Stationen, in denen es alles, vom Ski über E-Bikes bis hin zum Tischtennistisch, gibt. Gleichzeitig will Hervis seine Kunden vermessen: Von der Schrittlänge für den passenden Fahrradrahmen bis zur Fußsohle für die passende Einlage und der Vermessung des Gesäßes für den passenden Fahrradsattel. Was mit der Vermessung für Skischuhe begann, soll konsequent auf andere Bereich umgelegt werden.

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