Hervis: Mit Retro und Rutschtieren in die Wintersaison

Hervis: Mit Retro und Rutschtieren in die Wintersaison
Heimischer Sportartikelhändler kooperiert mit Start-ups und setzt heuer verstärkt auf Skitouren und Skiverleih.

Den Skischuh per Smartphone auf die richtige Temperatur bringen, die perfekt sitzende Skihose mittels 3D-Bodyscanner finden und die Leih-Skier direkt ins Hotel liefern lassen: Der heimische Sportartikelhändler Hervis baut seine digitalen Services weiter aus. Er setzt dabei auf eine Kooperation mit dem Wiener Start-up-Hub weXelerate. Gemeinsam mit vier Start-ups wird hier an künftigen Lösungen gearbeitet.

So tüftelt etwa Texel an einer digitalen Passform-Optimierung bei der Bestellung, damit es weniger Retouren gibt. Derzeit werde mehr als jedes dritte Paket zurückgeschickt, berichtet Hervis-Chef Alfred Eichblatt. Individuell angepasste Produkte und mehr Komfort seien bei Kunden besonders gefragt, weiß Eichblatt.

Bring-In-Service

In der kommenden Wintersaison verstärkt Hervis daher sein im Vorjahr gestartetes „Bring-in-Service“ im Skiverleih. Für 10 Euro werden den Kunden die Leihskier ins Hotel gebracht, gleich vor Ort angepasst und nach dem Urlaub wieder abgeholt.

Hervis: Mit Retro und Rutschtieren in die Wintersaison

Hervis-Chef Alfred Eichblatt

Erweitert wurde das Angebot für Tourengeher, wo es seit Jahren Umsatzzuwächse gibt. Hervis will hier mit ultraleichten Touren-Skiern und -Schuhen und den so genannten Crossblades punkten. Die Kombination aus Schneeschuh und Ski ermöglicht im Rahmen einer Wanderung hinaufzusteigen und anschließend hinunterzugleiten – ohne viel Zubehör.

Comeback der Overalls

Einen farbigen Retro-Trend setzt Hervis bei der Mode, wo schrille Skioveralls aus den 1980-er Jahren ein Comeback feiern.

Ein ungewollter Fingerzeig zur Klimaerwärmung sind die neuen Tiere für den Winter, die Snow Tubes (siehe Bild). Die Rutschfiguren aus Gummi schwimmen zur Not auch im Wasser.

Black-Friday-Bilanz

Zufrieden zeigt sich der Hervis-Chef mit den Umsätzen am so genannten "Black Friday" am 23. November. Am Tag nach dem US-Feiertag "Thanksgiving" lockten viele Händler auch in Österreich mit Rabatten. "Der Black Friday war eine Bombe", so Eichblatt, der das Geraunze vieler kleinerer Händler über diese Rabattschlacht vor dem offiziellen Weihnachtsgeschäft nicht nachvollziehen kann. "Viele Händler verstehen den Kunden nicht, aber der Konsument liebt solche Einkaufshighlights", meint Eichblatt. Der Konsument werde schließlich mehr durch Stimulanz zum Kauf angeregt als durch Bedarf.

Wie sich der Black Friday auf die Weihnachtsumsätze auswirken werde, wollte Eichblatt noch nicht einschätzen. Der Sporthandel sei stark vom Wetter und von Trends abhängig. Für ein  "negatives Vorausfürchten"  sei er nicht zu haben.

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