Hendl vom ukrainischen Agrarriesen im Angebot

Hendl vom ukrainischen Agrarriesen im Angebot
Vorwürfe gegen Diskonter, der Billigware von slowenischer MHP-Tochterfirma verkauft

Offiziell gibt man sich beim Lebensmitteldiskonter Penny (Teil des Rewe Konzerns) gelassen, doch hinter den Kulissen dürften die Anschuldigungen von oekoreich-Bundesgeschäftsführer Sebastian Bohrn Mena zumindest ein Ärgernis sein.

Dieser wirft dem Diskonter vor, dass er sich unter Marke „Federike“ Hühnerfleisch liefern lässt, das demnach nicht nur bei einem Qualitätscheck schlecht abschneidet, sondern letztlich mit einem umstrittenen Konzern in Verbindung steht: Dem ukrainischen Agrarriesen MHP. Dieser kam in Österreich 2019 in die Schlagzeilen, weil er im großen Stil Hühnerbrüste aus der Ukraine in die EU eingeführt hat, obwohl für diese Fleischteile eigentlich eine Importbeschränkung gegolten hatte.

Das ganze funktionierte mit einem relativ einfachen Trick: Das Fleisch wurde erst nach der Einfuhr in die EU vom Knochen getrennt und damit nicht als „Hühnerbrust“ klassifiziert.

Solche Vorwürfe stehen bei dem zur MHP-Gruppe gehörenden slowenischen Geflügelproduzenten Perutnina Ptuj, der nun Penny beliefert, zwar nicht im Raum. Bohrn Mena prangert aber generell die Geschäftspraktiken der MHP und im Speziellen die Zusammenarbeit der Rewe-Diskontschiene mit der slowenischen Tochter an.

Rewe-Sprecher Paul Pöttschacher dazu gegenüber dem KURIER: „Es finden in regelmäßigen Abständen unangemeldete Kontrollen beim Lieferanten statt. Bei der Marke Federike handelt es sich zudem um Aktionsware, die nur wenige Wochen im Jahr im Sortiment ist.“

Allerdings zu extrem niedrigen Preisen. Kostet beispielsweise ein Hühnerfilet aus Österreich 8,55 Euro pro Kilo, kostet jenes der Importware Federike laut Unternehmensangaben um gut 40 Prozent weniger.

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