Heimische Logistik-Branche sucht 2000 Fachkräfte
Die heimische Logistik-Branche wächst dank des zunehmenden Internet-Handels kontinuierlich, hat aber ein Imageproblem. Straßenverkehr und Flughäfen gelten als Luftverschmutzer und Klimakiller, die Arbeitsbedingungen als wenig attraktiv.
Um einen Imagewechsel herbeizuführen, schlossen sich die fünf Branchenverbände unter Mitwirkung des Infrastrukturministeriums zur Dachmarke „Austrian Logistics“ zusammen. „Alle Partner ziehen an einem Strang“, fasste Infrastrukturminister Norbert Hofer die Initiative zusammen. Sie vertritt 11.000 Unternehmen mit rund 160.000 Beschäftigten und einem Branchenumsatz von 34 Mrd. Euro.
Die neue Marke soll die Bedeutung der Branche „sichtbarer“ machen und dadurch auch mehr junge Menschen für einen Logistik-Beruf begeistern. Jobs gebe es vom Bus- und Lkw-Fahrer über den Lokführer und Lagerlogistiker bis zum Diplomingenieur genug, betonten die Unternehmensvertreter. Durch den relativ hohen Altersschnitt drohe in den nächsten Jahren aber ein akuter Arbeitskräftemangel. Laut Alexander Klacska von der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKO fehlen derzeit bis zu 2000 Fachkräfte, vor allem Lkw-Lenker. In der Luftfahrt werden verzweifelt Piloten gesucht, die Wiener Linien werben aktiv um Busfahrer. Mit neuen Berufsbildern und Förderung der Aus- und Weiterbildung will man gegensteuern.
Fachkräftemangel in der Industrie
In Zeiten der Hochkonjunktur kämpft auch die Industrie mit einem „eklatanten Fachkräftemangel“, wie es IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am Dienstag ausdrückte. Er sprach von 10.500 offenen Stellen, die in der Industrie derzeit nicht besetzt werden können. „Das wirkt als Wachstumsbremse“, so Neumayer. Die IV will vermehrt ausländische Kräfte anwerben und fordert diesbezüglich mehr Engagement von Österreichs Auslandsvertretungen. Wer zum Arbeiten nach Österreich möchte, sollte sich vorab besser über Angebote informieren können.
Kommentare