Heftiges Werben um CA Immo, Ronny Pecik mischt mit

Die Ex-Bank-Austria-Zentrale in der Schottengasse könnte eine besondere Rolle im CA-Immo-Deal spielen.
US-Fonds wollen Mehrheit an der CA Immo. Investor Pecik arbeitet an eigenem Konzept.

Der Verkaufszeitpunkt ist perfekt gewählt: Seit die Bank Austria vor zwei Wochen angekündigt hat, ihre 16,8 Prozent an der CA Immobilien AG verkaufen zu wollen, wird sie mit Interessensbekundungen geradezu überhäuft.

Deutlich mehr als 20 potenzielle Käufer haben sich bei der Citigroup, die die Bank Austria als Beraterin für die CA-Immo-Veräußerung gewählt hat, bereits gemeldet. Neben der Immofinanz reißen sich vor allem große internationale US-Fonds um die Beteiligung – von Blackrock bis Lone Star Investments sind alle dabei.

Kein Wunder: Bringt doch bei den aktuell niedrigen Zinsen und der Unruhe an den Aktienmärkten kaum ein Investment eine derart hohe Rendite wie Immobilien. Mit gut 5,5 Prozent könne bei Büro- und Geschäftsobjekten, wie sie die CA Immo hat, gerechnet werden, sagen Analysten. Beim aktuellen Aktienkurs von etwa 15 Euro notiert die Gesellschaft um 30 Prozent unter dem inneren Wert ihrer Immobilien.

Das ist höchst attraktiv für Käufer. Die Bank Austria rechnet dem Vernehmen nach mit zumindest 17 Euro je Aktie, womit sie einen seit Jahren nicht erreichten CA-Immo-Kurs erzielen würde. Für einen Käufer des Bank-Austria-Anteils heißt das, dass er zumindest 300 Millionen Euro auf den Tisch legen müsste. Eine Reihe von Interessenten wollen sogar die Mehrheit an der CA Immo und schlagen in ihrem vorläufigen Offert ein freiwilliges Übernahmeangebot vor. Das heißt: Sie kaufen die 16,8 Prozent nur, wenn sich genügend andere Aktionäre finden, die ihre CA-Immo-Aktien verkaufen wollen.

Goldener Schnitt

Für den Investor Ronny Pecik, der Ende 2013 mit Ex-kika/Leiner-Chef Herbert Koch die frühere Bank-Austria-Zentrale erwarb, wäre das CA-Immo-Paket besonders attraktiv. Er könnte in der Folge versuchen, die rund 130 Millionen Euro teure Ex-Bank-Austria-Zentrale an die CA Immo zu verkaufen, wird in Immobilien-Kreisen spekuliert.

Helfen könnten ihm dabei vier "golden shares", die Teil des Aktienpakets sind. Diese Namensaktien berechtigen den Käufer eigentlich, bis zu vier Aufsichtsräte zu besetzen. Da die CA Immo insgesamt sechs Aufsichtsräte hat, kann der Käufer dem Aktiengesetz entsprechend allerdings nur zwei Sitze bekommen – was aber auch viel ist.

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