Harter Wettbewerb: Lidl Österreich setzte im Vorjahr 1,5 Milliarden Euro um

FILE PHOTO: The logo of retailer Lidl is seen in Bordeaux
Gut lief das Geschäft hierzulande bei Lidl mit Bio-Produkten. Der Bio-Umsatz stieg 2021 um knapp 20 Prozent.

Das zweite Coronajahr hat die Umsätze von Lidl Österreich nicht mehr so stark steigen lassen. "Die Pandemie hat die Wettbewerbssituation in Österreich weiter verschärft. Wir mussten uns ordentlich anstrengen", so Lidl-Österreich-Chef Alessandro Wolf am Montag in einer Aussendung. 2021 steigerte der Diskonter den Nettoumsatz mit über 250 Filialen und 5.800 Beschäftigten um rund zwei Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Im Jahr davor lag das Umsatzplus noch bei sieben Prozent.

Gut lief das Geschäft hierzulande bei Lidl mit Bio-Produkten. Der Bio-Umsatz kletterte 2021 um knapp 20 Prozent hinauf. Eine genaue Umsatzzahl wurde aber nicht genannt. Derzeit hat Lidl über 280 Bio-Artikel, bis 2023 sollen es 350 sein. Bis 2025 will Lidl das Sortiment an Fleisch- und Milchersatzprodukten auf über 400 ausbauen. "Unser Ziel ist klar, im Diskontbereich beim veganen Angebot die Nummer eins zu sein", kündigte der Lidl-Österreich-Chef an.

Zum Thema steigende Lebensmittelpreise wollte sich Lidl nicht äußern. Man mache "grundsätzlich keine Angaben zur Preisentwicklung", hieß es auf APA-Anfrage. Der zur deutschen Schwarz-Gruppe gehörende Diskonter verwies darauf, dass mehr als die Hälfte aller verkauften Lebensmittel in den österreichischen Filialen von heimischen Lieferanten stammten. Im Vorjahr waren das über 400 Millionen Artikel und eine Wertschöpfung von mehr als 870 Millionen Euro. Über den Export zu anderen Lidl-Landesgesellschaften hätten österreichische Lebensmittellieferanten rund 370 Millionen Euro erwirtschaftet.

In Modernisierungen, Neubauten und Erweiterungen investierte der Diskonter hierzulande im vergangenen Jahr rund 100 Millionen Euro. Bisher wurden 180 der aktuell 255 Standorte modernisiert und auf ein neues Shop-Design umgestellt. Bis Mitte 2023 sollen alle Filialen umgebaut sein, die geplante Investitionssumme dafür liegt erneut bei rund 100 Millionen Euro. Ein großes Filialwachstum plant Lidl in Österreich nicht mehr: "Es gibt immer auch Potential für neue Filialen, wenn der Standort passt." Heuer ist eine neue Filiale geplant.

Um ein attraktiver Arbeitgeber im Handel zu sein und genug Mitarbeiter zu finden, zahlt Lidl Österreich über Kollektivvertrag. Mit 1. März erhöhte der Diskonter das Mindestgehalt auf Vollzeitbasis für alle Filial-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter auf 2.090 Euro brutto, das sind 16 Prozent über dem Kollektivvertrag.

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