Handwerk & Gewerbe schufen im Vorjahr 30.000 neue Jobs
Noch keine Spur einer einknickenden Konjunktur zeigt sich im heimischen Handwerk & Gewerbe. Die mehr als 230.000 überwiegend Klein- und Mittelbetriebe melden laut routinemäßiger Umfrage der KMU Forschung Austria volle Auftragsbücher und zeigen sich investitionsfreudig. „Die Betriebe brummen“, fasst Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe & Handwerk in der Wirtschaftskammer, zusammen.
Im Vorjahr verzeichnete die Branche ihr erfolgreichstes Jahr seit 2011 und steigerten den Umsatz um drei Prozent. Preisbereinigt gab es ein Plus von 1,1 Prozent.
Die Zahl der Mitarbeiter legte um 30.000 auf rund 790.000 zu. „Damit sind wir maßgeblich für den Jobzuwachs der heimischen Wirtschaft verantwortlich“, so Scheichelbauer-Schuster. Zufrieden zeigt sie sich auch mit den steigenden Lehrlingszahlen. Im ersten Lehrjahr gab es ein Plus von 5,9 Prozent.
Facharbeitermangel
Für heuer sollen erneut 30.000 neue Jobs geschaffen werden. So sich überhaupt Bewerber dafür finden. Der Fachkräftemangel hat laut Umfrage zuletzt massiv zugenommen und zieht sich inzwischen durch alle Sparten und alle Bundesländer außer Wien.
Am größten ist er bei den Bauberufen, bei Elektroinstallateuren- und -monteuren, bei den Möbeltischlern sowie bei den Dachdeckern. Weil es in Wien viele Arbeitslose gibt, wünscht sich Scheichelbauer-Schuster eine stärkere überregionale Vermittlung von Fachkräften.
Um für Lehrlinge attraktiver zu werden, sind auch die Arbeitgeber gefordert. So ist etwa die Lehrlingsentschädigung im Handel oder in der Industrie ungleich höher als im Gewerbe. Die Spartenobfrau verweist auf die Friseure, wo ab sofort im ersten Lehrjahr 540 Euro statt bisher 490 Euro im Monat bezahlt wird. Im zweiten Lehrjahr erhalten die künftigen Fachkräfte 632 Euro (plus 40 Euro). 839 Euro sind es im dritten Lehrjahr (plus 40 Euro) und im vierten 927 Euro (plus 60 Euro).
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