Handels-KV: Warnstreiks in 300 Betrieben angekündigt

Handels-KV: Warnstreiks in 300 Betrieben angekündigt
Gewerkschaft kündigt Warnstreiks vom 30. November bis 3. Dezember an.

Bei den Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag im Handel kam es am Dienstag letztlich doch zu keiner Einigung. Anfangs hieß es aus Verhandlungskreisen noch zur APA, dass es auf beiden Seiten Bemühungen und gute Gespräche und eine Annäherung der Positionen gebe. 

Verhandlungen abgebrochen

Letztlich reichte es nicht und die Verhandlungen wurden am Abend abgebrochen. 

➤ Mehr lesen: Handels-KV: Streik ab 30. November, wenn kein Ergebnis

Die Gewerkschaft kündigte daraufhin Warnstreiks vom 30. November bis zum 3. Dezember in 300 Betrieben an, teilte die GPA in einer Aussendung mit. Dabei soll es sich laut ORF-Berichten um jeweils ein- bis dreistündige Arbeitsniederlegungen handeln. 

Boten die Arbeitgeber für die 430.000 Angestellten im Handel ursprünglich ein Gehaltsplus von 5 Prozent und eine Einmalzahlung von 800 Euro, so besserten sie mittlerweile auf 6 Prozent sowie eine einmalige Teuerungsprämie von 1.000 Euro nach.

Dies entspreche bei niedrigeren Einkommen einer Bruttoerhöhung um 12,02 Prozent und bei höheren Einkommen einem Plus von 10,05 Prozent, so die Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) am Abend in einer Aussendung. Die Gewerkschaft GPA reduzierte ihre Ursprungsforderung auf zuletzt 9,4 Prozent und einen Fixbetrag von 15 Euro.

Streiks im Weihnachtsgeschäft

"Von Streiks im Weihnachtsgeschäft profitiert niemand außer Drittstaatenhändler, was wiederum die Sozialsysteme und die Volkswirtschaft schwächt", räumte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will am Dienstag in einer Stellungnahme ein. Die Gewerkschaft müsse die wirtschaftliche Realität und die Herausforderungen im Handel berücksichtigen, so Will.

➤ Mehr lesen: Sozialwirtschaft: Gehälter steigen um 9,2 Prozent

"Dass die Arbeitgeber unser Angebot für einen sozial gestaffelten Abschluss, der die unteren Gehaltsgruppen stärker angehoben hätte, nicht aufgegriffen haben, zeigt, wie weit sie von der Lebensrealität der eigenen Beschäftigten entfernt sind", konterte die Chefverhandlerin der GPA, Helga Fichtinger. Eine Streikfreigabe vom ÖGB gibt es bereits.

Kommentare