Handels-KV: Gewerkschaft beklagt "Respektlosigkeit"

Handels-KV: Gewerkschaft beklagt "Respektlosigkeit"
Aussage von Arbeitgeber-Vertreter Buchmüller sorgt für Wirbel. Diese Woche Betriebsrätekonferenzen in allen Bundesländern.

Bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen im heimischen Handel spießt es sich gewaltig. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am 12. November richten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gegenseitig Unfreundlichkeiten aus. Vor allem Aussagen des Handels-Spartenobmanns in der Wirtschaftskammer, Peter Buchmüller, sorgen für Empörung bei der Gewerkschaft. Dieser habe gegenüber den Handelsangestellten vor allem "Überheblichkeit und Respektlosigkeit" übrig, kritisiert die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp, Barbara Teiber.

Schon zu Beginn der Verhandlungen goss Buchmüller mit der Aussage "Teilzeitbeschäftigte im Handel haben ohnehin keinen Stress" Öl ins Feuer. Diese Woche richtete er via Medien aus, Kampfmaßnahmen in seiner Branche würden ihn „wenig jucken“ und Streiks seien ihm „Wurscht“. "Sein Vorhalten des KV-Abschlusses aus dem Jahr 1989, in dem die Arbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden verkürzt wurde, ist eine billige Ausrede", kontert Teiber. „Es wäre gut, nicht in der Vergangenheit zu leben, sondern für die Zukunft im Handel an einem Strang zu ziehen“.

Handels-KV: Gewerkschaft beklagt "Respektlosigkeit"

Regt auf: Spartenobmann Peter Buchmüller

Die Handelsgewerkschaft erhöht den Druck auf die Verhandler und führt derzeit in allen Bundesländern Betriebsrätekonferenzen durch, in denen weitere Kampfmaßnahmen beschlossen werden sollen, sollte es zu keinem akzeptablen Angebot kommen.  Die Arbeitnehmer fordern 100 Euro Entgelterhöhung auf Vollzeitbasis für die 413.000 Angestellten im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel, das wäre ein durchschnittliches Plus von 4,4 Prozent. Die Arbeitgeber lehnten das Angebot bisher als unrealistisch ab.

Die Verhandlungen werden am kommenden Dienstag, den 12.November 2019 fortgesetzt.

 

 

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