Haariger Preiskampf unter den Friseuren

Unternehmer Peter Strassl ist seit 30 Jahren im Friseurgeschäft.
Neben Nobel-Salons hat der Wiener Friseur Strassl auch eine Sparschiene aufgebaut.

Peter Strassl sitzt in seinem Büro über der Strassl-Filiale am Wiener Reumannplatz und telefoniert mit seinen Filialen. Immer wieder kommen Mitarbeiter, die etwas "vom Chef" brauchen, jeder wird freudig von Strassls kleinem Hund empfangen.

Strassl hat neben seinen sechs eigenen Strassl-Friseur-Salons 25 weitere mit seinem Partner Peter Schaider aufgebaut sowie zwei mit seinem Partner Robert Hubatschek. Zudem betreiben vier Franchisenehmer weitere Läden. 500 Mitarbeiter sind in der Gruppe beschäftigt, davon 150 Lehrlinge. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 23 Millionen Euro. Damit zählt Strassl mit Standorten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zu den großen der Branche, aber nicht zu den ganz großen. Zum Vergleich: Die Drogeriemarktkette dm hat 190 Friseurläden, die Welser Kette Klipp hält bei 200. Der Konkurrenzdruck steigt. In der Wirtschaftskammer sind 7000 Friseure mit teilweise mehreren Standorten registriert – die Zahl der Salons ist damit deutlich höher.

Strassl und sein Geschäftspartner Schaider sind seit 30 Jahren in der Branche tätig. "Die großen werden größer", sagt er. Das bringt Vorteile im Einkauf von Shampoos, Pflegemitteln oder Farben und den angebotenen Schulungen der Industrie. Was aber wirklich entscheidend ist, ist die Lage, stellt er klar. Und das Geschäftskonzept. Strassl hat davon gleich drei entwickelt.

Frisur zum Diskontpreis

In allen Preisklassen von der Nobelschiene Strassl exklusiv über zahlreiche Strassl-Läden im Mittelpreissegment bis zur Sparschiene "hairfair", die er vor fünf Jahren gegründet hat. Strassl: "Als Reaktion auf die billigen deutschen Ketten, die damals in Österreich an den Start gegangen sind." Diese konnten sich zwar nicht durchsetzen, aber hair fair baut seine Präsenz weiter aus. Derzeit gibt es 21 Standorte, es sollen mehr werden. Schließlich sparen immer mehr Kunden auch beim Friseurbesuch.

Das schlechte Image des Friseurberufs macht freilich auch Strassl zu schaffen. Im 19. und 13. Bezirk hat er sogar Probleme, genügend Lehrlinge zu bekommen, sagt er. Und das, obwohl die Verdienstaussichten aus seiner Sicht gar nicht schlecht sind. Strassl: "Eine gute Friseurin geht mit 2000 Euro netto plus Trinkgeld heim." Der KV-Monatslohn für eine 40-Stunden-Woche liegt aktuell allerdings bei 1228 Euro brutto.

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