Grüne Anleihen erreichen Rekordniveau

Symbolbild.
Laut einer Studie des Verbandes Climate Bonds Initiative (CBI) erreichten sie 2020 ein Volumen von 270 Milliarden Dollar.

Die weltweite Emission grüner Anleihen hat 2020 einer Studie zufolge ein Rekordniveau erreicht. Sie summierten sich auf 269,5 Mrd. Dollar (221,66 Mrd. Euro), wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des in London ansässigen gemeinnützigen Verbandes Climate Bonds Initiative (CBI) hervorgeht.

Allerdings lag die Summe nur knapp über der von 2019 von 266,5 Milliarden Dollar, da die Corona-Krise die Ausgabe der Papiere zwischenzeitlich erheblich bremste.

Weiterer Anstieg erwartet

Für dieses Jahr rechnet die CBI mit einem deutlichen Anstieg des Volumens auf 400 bis 450 Mrd. Dollar. "2021 könnte ein nachhaltiges Wiedererstarken ermöglichen", erwartet der CBI.

Grüne Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, für die es seit 2007 einen Markt gibt. Das bei der Ausgabe bei Investoren eingesammelte Kapital muss konkreten Energie- und Umweltprojekten zugewiesen werden, die zum nachhaltigen und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft beitragen sollen.

Größter Markt waren im vergangenen Jahr den Angaben nach die USA mit einem Gesamtvolumen von 51,1 Mrd. Dollar, gefolgt von Deutschland mit 40,2 Mrd. Dollar und Frankreich mit 32,1 Mrd. Dollar.

Die deutsche Finanzagentur des Bundes will in diesem Jahr den Bereich grüner Anleihen ausbauen. So soll erstmals ein Bond mit 30-jähriger Laufzeit angeboten werden.

Im vergangenen September hatte der Bund erstmals eine grüne Anleihe an den Markt gebracht, die auf enormes Interesse im In- und Ausland gestoßen war. Sie hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Anfang November folgte die erste Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit. Mit dem Geld sollen unter anderem nachhaltige Verkehrssysteme gefördert und CO2-Emissionen von Fahrzeugen reduziert werden.

Der Bund ist mit grünen Anleihen vergleichsweise spät dran. Länder wie Frankreich und Dänemark, aber auch Unternehmen und Banken begeben solche Papiere schon seit einiger Zeit. In diesem Jahr dürften auch die USA noch stärker am Markt aktiv werden - nicht zuletzt beflügelt durch den neuen Präsidenten Joe Biden, der kurz nach Amtsantritt dem erneuten Beitritt der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen veranlasste.

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