Große Autos sollen künftig draußen bleiben

Große Autos sollen künftig draußen bleiben
Smarte Mobilität: Wie GM den künftigen Stadtverkehr revolutionieren will. Wo die erste Musterstadt geplant ist.

Bereits 2008 hatte Thomas Stephens, oberster Technik-Chef von GM und Vize-Präsident, aufhorchen lassen. Auch damals hatte er anlässlich seines Auftritts auf dem Wiener Motorensymposium von Prof. Lenz zu einem Vorgespräch geladen. 2008 wie 2011 bildete E-Mobilität einen Schwerpunkt.

Aussperren

Große Autos sollen künftig draußen bleiben

Und da sieht Stephens nur eine Chance für kleine, abgasfreie und kostengünstige E-Mobile: Stadtzentren müssen für große Autos gesperrt werden. SUV, Transporter, große Limousinen sind mit kleinen E-Vehikeln, "halben Smarts", wie sie Stephens als Zubringer für öffentliche Verkehrsmittel vorschweben, nicht kompatibel, will man nicht die Unfall- und Verletztenstatistik drastisch verschlechtern.

Diese Kleinstfahrzeuge, Kabinenrollern nicht unähnlich, GM stellte erste Ideen voriges Jahr auf der Weltausstellung in Schanghai vor (siehe Bild) , sollen per Telefon vor die Haustür bestellt werden sowie autonom fahren können und wie Car-Sharing-Modelle funktionieren. Toyota zeigte auf der Weltausstellung davor ähnliche Vehikel.

Ganz ohne Autos wird es selbst mit bestens ausgebautem öffentlichen Verkehr nicht gehen, ist Stephens überzeugt: "Junge Leute können mit dem Skateboard zur U-Bahn fahren. Aber die ständig steigende Zahl an älteren Menschen kann das nicht und braucht Zubringer."

Musterstadt

Stephens kündigte an, in den kommenden Jahren in China in einer Stadt ein Demonstrationsmodell zu errichten, um diese neue Form der Mobilität in der Praxis erproben zu können. "Bis 2020/'25 wird dies ein wichtiges Thema werden." Auch die Regierung Abu Dhabis plant in der Retortenstadt Masdar City ein ähnliches Mobilitätskonzept.

Stephens ist sich sicher, mit seiner These richtig zu liegen. "Was ich in meinem Vortrag 2008 angekündigt habe, ist bereits zu 90 Prozent eingetreten", so der Chefentwickler im Motor-KURIER-Gespräch. Als er 2008 den Chevrolet Volt/ Opel Ampera, ein Elektro-Auto mit Benzinmotor als Reichweitenverlängerer (Fahrbericht, siehe Link) angekündigt habe, wären viele seiner Kollegen aus der Branche skeptisch gewesen.
Inzwischen werde der Volt bereits erfolgreich in den USA verkauft. Ende 2011 wird das Schwestermodell Ampera auch in Österreich starten.

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