Griechischer Industrieverband warnt vor drohendem "Grexit"

Sollte es nicht bald Reformen geben, könnte 2017 ein fürchterliches Jahr für die Griechen werden.

Der griechische Industrieverband hat mit Nachdruck die Umsetzung notwendiger Reformen gefordert - ansonsten drohe dem Land der Austritt aus der Europäischen Union - also der "Grexit". In erster Linie müsste die Steuerhinterziehung bekämpft und verringert werden, betonte der Verband der griechischen Industrien (SEB) am Mittwoch in einer Bewertung der Wirtschaftslage.

2017 könne entweder ein "wunderbares oder aber auch ein fürchterliches Jahr" (Annus Mirabilis oder Horribilis) für Griechenland werden, hieß es im Titel des Berichts.

Griechenland ist seit 2010 von internationalen Krediten abhängig. 2015 hatte sich die Regierung in Athen nach dramatischen Verhandlungen mit den Geldgebern im Gegenzug für umfassende Reformen auf ein Hilfsprogramm von bis zu 86 Mrd. Euro bis zum Jahr 2018 geeinigt. In Griechenland türmte sich zuletzt ein Schuldenberg von rund 315 Mrd. Euro - etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Einer aktuellen Umfrage zufolge sind 58 Prozent der Menschen in Griechenland der Ansicht, das Land habe vor 15 Jahren "einen Fehler gemacht", als es dem Euroraum beitrat. Lediglich 38 Prozent halten diese Entscheidung für richtig, heißt es in der repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Alco, die an diesem Donnerstag in der griechischen Zeitschrift Zero veröffentlicht werden soll.

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