Griechenland könnte bald neue Anleihen ausgeben

Griechenlands Comeback scheint realistisch
Die Reformen im Land greifen. Die Regierung will drei Milliarden Euro aufnehmen.

Im Juli 2014, also vor genau drei Jahren, hat Griechenland zum zweiten und damit letzten Mal seit dem Beinahe-Kollaps des Staatshaushaltes neue Anleihen ausgegeben. Schon damals dachten Beobachter, dass das die Rückkehr des Landes auf den Kapitalmarkt gewesen sei. War es aber nicht. Denn der Staatshaushalt erwies sich dann doch nicht als stabil genug für eine dauerhafte Rückkehr.

Nun aber könnte es bald so weit sein. Es wird damit gerechnet, dass Griechenland mindestens drei Milliarden Euro über Fünf-Jahres-Anleihen einsammelt, wenn die Rendite unter fünf Prozent fällt. Bei einer derzeit laufenden zehnjährigen Anleihe sind es 5,25 Prozent.

Mit den Mitteln soll das Land durch die erste Zeit nach Auslaufen der Unterstützung aus dem Rettungsschirm ESM kommen. Das Kreditprogramm endet im August nächsten Jahres. Die EU-Kommission hat aber bereits klargestellt, dass es mehr als eine erfolgreiche Emission geben müsse. Die Anleihen sollten dabei verschiedene und auch längere Laufzeiten haben.

Erst vor zwei Wochen hatte die Eurogruppe die Auszahlung der dritten Tranche in Höhe von 8,5 Milliarden Euro aus dem Hilfspaket beschlossen. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici hatte Athen aufgefordert, die Anstrengungen fortzusetzen, um bald auf die Finanzmärkte zurückkehren zu können.

Sollte Griechenland trotz erfolgreicher Anleihe-Emissionen Reformen zurückschrauben, könnten Investoren das Land drängen, sogenannte vorbeugende Kreditlinien beim ESM zu beantragen. Dann würden die Gläubiger weiter die Umsetzung von Reformen überwachen.

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