Grenzen auf statt zu

Grenzen auf statt zu
Das Fachkräfteproblem ist ungelöst. Ein neuer Protektionismus wäre fatal.

Ein Jahr Ost-Öffnung auf dem Arbeitsmarkt bietet Gelegenheit zu Rück- und Vorschau: Österreich hat in der EU die niedrigste Arbeitslosenrate und verzeichnet Monat für Monat Beschäftigungsrekorde. Von den bösen Ausländern, die den anständigen Österreichern die Jobs wegnehmen, ist nur weit rechts die Rede. Aber dort durch Fakten nicht zu beeindrucken.

Vor allem im Tourismus, wo der Ausländer-Beschäftigungsanteil schon bei 40 Prozent liegt, sind Ungarn oder Ostdeutsche nicht mehr wegzudenken. Aber auch andere Branchen sind längst auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Ohne sie wäre unser Wohlstand – der wieder zu 60 Prozent von der Exportwirtschaft im Ausland erzielt wird – deutlich geringer.

Soll es erfolgreich weitergehen, muss das Problem des Fachkräftemangels gelöst werden. Der Zuzug an Arbeitskräften spielt sich bisher auf niedrigem Einkommens- und Qualifikationsniveau ab. Auf Deutsch: Hilfskräfte gibt es genug, aber es fehlen die Ingenieure. Daher kann es insgesamt nur heißen: Grenzen ganz auf statt neuer Abschottung. Letzteres passiert gerade wieder auf Drängen Frankreichs und Deutschland in der Schengen-Frage. Für eine EU der offenen Grenzen eine fatale Entwicklung.

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