Pechsträhne für die Casinos-Austria-Gruppe

Pechsträhne für die Casinos-Austria-Gruppe
Die Casinos Austria spielten 2013 einen Verlust ein. Lotto ist rückläufig, Online legte zu.

Die Casinos Austria (Casag) erklärten 2013 zum Glücksjahr, doch wirtschaftlich war der heimische Glücksspielkonzern vom Pech verfolgt. Die angeschlagene Auslandstochter CAI spielte einen Verlust von 53,4 Millionen Euro ein. Der überraschende Konzessionsentzug in Argentinien schlug sich mit einer Wertberichtigung von 45 Millionen Euro nieder. Die defizitäre rumänische Tochtergesellschaft wurde ebenso verkauft wie der Spielbetrieb in Chile. Auch die Beteiligung in Italien zum Betrieb von VLTs (Automaten, die über einen Zentralrechner verbunden sind und eine Lotterie-Lizenz benötigen) wurde im Vorjahr verscherbelt.

Das Geschäft im Inland verlief teilweise auch nicht sehr glücklich. Zwar stieg die Zahl der Besucher in den 12 Casinos, die Gäste waren allerdings weniger spendabel und der Umsatz ging leicht zurück. Dafür war Fortuna den Spielern hold, die Casinos und die zum Konzern gehörenden Lotterien zahlten mehr an Gewinnen aus. Weshalb sich das Konzernergebnis von einem Gewinn 2012 in ein Minus von 16,3 Millionen Euro drehte.

Die Konjunktur drückte die Lotto-Umsätze, die im Vorjahr um 6 Prozent auf 572,9 Millionen Euro zurück gingen. Auch die Einsätze bei Euromillionen waren rückläufig. Dass die Gruppe trotzdem für 2013 einen Rekordumsatz von 3,5 Milliarden (plus 2,5 Prozent) vermelden konnte, ist hauptsächlich dem Online-Gaming und den VLT-Automaten zu verdanken. Die Umsätze der Internet-Tochter win2day legten um 5,27 Prozent auf 1,198 Milliarden Euro zu. Die VLT-Tochter winwin steigerte den Umsatz an den 16 Standorten um ein Fünftel auf 551 Millionen Euro. Casag-Chef Karl Stoss sah auch heuer von einer Bilanz-Pressekonferenz ab. Man habe keine Lust, sich Journalistenfragen zu stellen, hört man aus dem Unternehmen.

In einer Aussendung bezeichnet Stoss 2013 als "Jahr der großen Herausforderungen mit dem ganz großen Wermutstropfen Argentinien". Der mehr als 5000 Mitarbeiter große Konzern hat mit dem Rennen um die drei neuen Casino-Lizenzen (zwei Wien, eine NÖ) die nächste Herausforderung vor sich. Wie berichtet, soll der Drittel-Anteil der Nationalbanktochter Münze in die Staatsholding ÖIAG wandern.

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