Pistolenhersteller Glock erzielt rund 102 Millionen Euro Gewinn
Anfang Oktober 2025 wurde die Bilanz 2024 des österreichischen Pistolenherstellers Glock GmbH mit Sitz in Ferlach medial verbreitet. Damals hieß es, dass der Umsatz um 89 Millionen Euro auf 380 Millionen Euro gesunken sei und der Gewinn sich auf 39 Millionen Euro halbiert habe.
Doch dabei fiel nicht weiter auf, dass es sich nur um den sogenannten Einzel-Jahresabschluss gehandelt hatte. Vom medienscheuen Unternehmen mit Sitz in der Kärntner Gemeinde Ferlach kam kein Dementi. Dazu muss man wissen, dass Informationen aus dem Unternehmen generell sehr spärlich bis gar nicht fließen.
Der Einzelabschluss stellt die Finanzlage eines einzelnen Unternehmens dar, aber nicht die der gesamten Unternehmensgruppe. Die Lage der Gruppe wird im Konzernabschluss abgebildet. Dieser liegt dem KURIER nun vor.
Und der belegt, dass der Glock-Konzern nach wie vor gut aufgestellt ist. Anscheinend dürfte die weltweite Aufrüstung im Lichte des Ukraine-Krieges auch die Geschäfte der Ferlacher beflügeln. So konnte der Pistolenhersteller den Umsatz 2024 um knapp 55 Millionen Euro auf 670,32 Millionen Euro steigern, der Vorsteuergewinn stieg um 80 Millionen Euro auf 132,89 Millionen Euro.
Unterm Strich erzielte Glock einen operativen Jahresgewinn in Höhe von 102,78 Millionen Euro nach 39,71 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023. Rechnet man die Gewinne aus den Vorjahren dazu, ergibt das einen Bilanzgewinn in Höhe von 453,86 Millionen Euro. Der Großteil davon wurde im Unternehmen belassen.
94 Mio. ausgeschüttet
20 Prozent bzw. rund 94 Millionen Euro wurden an die Glock Privatstiftung und Katrin Glock ausgeschüttet. Trotzdem kann sich das Eigenkapital des Konzerns mit aktuell knapp 972 Millionen Euro sehen lassen.
„Aufgrund des im Vergleich zum Jahr 2023 gleichbleibenden Auftragsbestands rechnet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr mit Umsätzen, die leicht unter dem Niveau von 2024 liegen“, heißt es im Konzernlagebericht. „Die Ertragslage wird voraussichtlich durch die angespannte Situation mit Bezug auf die Einführung von zusätzlichen Zöllen in den USA belastet.“
Hatte Glock früher noch Angaben über Großaufträge gemacht, wie über die Bestellung der französischen Armee über 75.000 Pistolen im Geschäftsjahr 2020, so sucht man heute vergeblich nach Informationen über Auftragseingänge.
Glock produziert in Ferlach, Deutsch-Wagram, Bratislava und Smyrna (USA).
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