Gewerkschaft gegen Lugner: Auf ein Neues

Gewerkschaft gegen Lugner: Auf ein Neues
Handelsgewerkschaft informiert am Freitag Beschäftigte in der Lugner City über neuen KV. Der Hausherr schäumt.

Das Match Richard Lugner gegen die Handelsgewerkschaft geht in eine neue Runde. Für Freitag kündigt die Gewerkschaft eine Informationstour durch die Wiener Lugner City an. Allein schon die Ankündigung bringt Hausherr und Einkaufszentrum-Betreiber Richard Lugner auf die Palme. Die Info-Aktion sei "überfallsartig", schreibt er in einer Aussendung, die einzelnen Geschäfte in der Lugner City wüssten nichts von der Aktion. Laut Arbeitsrecht müssten aber die Betriebsinhaber vorher über einen Besuch der Gewerkschaft informiert werden. "Aus unserer Sicht sollte der ÖGB, der Unregelmäßigkeiten aufdecken will, sich selbst auch an geltende Gesetze halten, fordert Lugner.

Hinauskomplimentiert

Erst vor zwei Monaten wurden die Arbeitnehmervertreter bei einer ähnlichen Aktion von Lugners Security wieder hinauskomplimentiert. "Die Gewerkschaft ist je keine Behörde, sondern ein privater Verein. Und einen Staubsaugervertreter muss ich auch nicht in mein Haus lassen", argumentiert Lugner. Der ÖGB versuche unter Umgehung des Hausrechts Werbeaktionen in der Lugner City zu machen. Die Gewerkschaft beruft sich freilich auf ihr gesetzlich verankertes Zutrittsrecht, um Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz über ihre Rechte zu informieren. Dieses Zutrittsrecht sei höherwertig als das Hausrecht eines Einkaufszentrumsbetreibers.

Arbeitsbedingungen in Shopping-Center im Visier

Die Gewerkschaft kritisierte zuletzt auch die zum Teil schlechten Arbeitsbedingungen für VerkäuferInnen in den Shopping-Center und nannte dabei explizit die SCS und die Lugner City. Besonders die schlechte Luft, die langen Öffnungszeiten, aber auch weit entfernte und zum teil sanierungsbedürftige Toiletten fanden die befragten Beschäftigten als belastend. Lugner wies die Vorwürfe zurück, die Räumlichkeiten würden regelmäßig vom Arbeitsinspektorat geprüft.

Für den Fall, dass Lugner am Freitag die Gewerkschaft erneut vor die Tür weist, werde man ihn bei der Staatsanwaltschaft anzeigen, kündigte GPA-Vizechef Karl Proyer bereits im Vorfeld an.

Kommentare