Geringere Kaufkraft, höhere Arbeitslosenquote

Geringere Kaufkraft, höhere Arbeitslosenquote
Das Lohnniveau der Migranten ist geringer als jenes der Inländer, die Armutsgefährdung größer.

Wer sind eigentlich "die Migranten"? Aktuell leben in Österreich rund 1,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, also Zuwanderer der ersten oder zweiten Generation. 42 Prozent dieser "neuen Österreicher" leben in Wien. Die größte Zuwanderergruppe bilden die Deutschen, gefolgt von Serben und Montenegrinern, Türken sowie Bosniern.

Höchst unterschiedlich ist die Kaufkraft. Einer Erhebung von RegioData Research aus dem Jahr 2010 zufolge entspricht das gesamte Kaufkraftvolumen der Migranten mit 20 Mrd. Euro in etwa jenem des Landes Steiermark. Während deutsche Migranten mit 19.300 Euro pro Kopf und Jahr sogar über eine überdurchschnittliche Kaufkraft verfügen, weisen Türken (10.400 Euro) und Ex-Jugoslawen eine um bis zu 50 Prozent niedrigere Kaufkraft auf. "Die großen Diskrepanzen sind sowohl auf die Unterschiede im Bildungsniveau als auch auf die besseren Chancen der Österreicher auf dem Arbeitsmarkt zurückzuführen", fasst RegioData die Ergebnisse zusammen. In der Statistik schlage sich vor allem die hohe Anzahl an Personen, die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen, nieder. Auch das Lohnniveau der Migranten ist – in Summe gesehen – geringer als jenes der Inländer, die Armutsgefährdung größer.

Arbeitslosigkeit

Überdurchschnittlich hoch ist das Arbeitslosenrisiko. Mehr als 40 Prozent der Migranten waren in den vergangenen zehn Jahren zumindest einmal von Arbeitslosigkeit betroffen, bei den Inländern waren es zwölf Prozent. Ende Februar betrug die (nationale) Arbeitslosenquote bei Ausländern 11,9 Prozent. Die höchste Quote gab es – wohl auch bedingt durch die Saisonarbeitslosigkeit am Bau – bei den Ländern Ex-Jugoslawiens, insbesondere bei den Serben mit 37 Prozent. In Wien haben zwei Drittel aller Arbeitslosen bis 25 Jahre Migrationshintergrund.

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