Georgiewa darf jetzt IWF-Chefin werden
Stundenlang haben sich die EU-Finanzminister Anfang August beraten. Am Ende gaben sie der Bulgarin Kristalina Georgiewa gegenüber ihrem niederländischen Kontrahenten Jeroen Dijsselbloem als neuer IWF-Chefin den Vorzug. Eine Problem jedoch galt es für Georgiewa noch zu lösen, ehe sie die Nachfolge von Christine Lagarde antreten durfte - das der Altersbeschränkung. Laut IWF-Satzung durfte der Direktor oder die Direktorin zum Zeitpunkt der Ernennung bisher nicht älter als 65 sein. Die Bulgarin aber ist bereits 66.
Ende August hatte das IWF-Direktorium den 189 Mitgliedsstaaten bereits empfohlen, für eine Abschaffung der Altersgrenze zu stimmen. Das Einverständnis des Gouverneursrats galt als relativ sicher.
Nun hat das oberste Gremium des Internationalen Währungsfonds die Altersgrenze für den Posten des IWF-Direktors aufgehoben. Damit kann die 66-jährige Georgiewa ihren neuen Posten antreten. Die Änderung sei ab sofort wirksam, erklärte der Währungsfonds in Washington.
Die bisherige Weltbank-Geschäftsführerin und frühere EU-Kommissarin Georgiewa war von den EU-Staaten nominiert worden und kann nun die Nachfolge von Christine Lagarde antreten, die als neue Chefin zur Europäischen Zentralbank (EZB) wechselt. Georgiewa war im Ringen um die EU-Topjobs auch als mögliche Kommissions- oder Ratspräsidentin gehandelt worden.
Der IWF wurde gemeinsam mit der Weltbank zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gegründet. Er soll als weltweites Gremium darüber wachen, dass keine großen Währungsturbulenzen entstehen und zu politischen Unwägbarkeiten führen. Unter anderem vergibt er Kredite an überschuldete und in Zahlungsschwierigkeiten geratene Staaten. 189 Mitgliedstaaten gehören der Organisation an.
Kommentare