Komme, was mag: Genug Gas in Österreich vorrätig

Auch im Falle einer extremen Kälteperiode müssen Österreichs Gaskunden diesen Winter nicht bangen.
Die Gasversorgung im Winter ist auch in Extremsituationen gesichert, sagt die E-Control.

Die österreichische Gasversorgung ist im kommenden Winter auch für Extremsituationen gesichert: Diese beruhigende Botschaft sendet die Regulierungsbehörde E-Control aus. Die aktuelle Überprüfung zum Versorgungsstand aller in Österreich tätigen Gasversorger zeige, "dass die heimischen Gaskunden auch bei lang anhaltenden Kälteperioden weiterhin sicher mit Gas versorgt werden können", hält E-Control-Vorstand Walter Boltz fest.

Die E-Control könne allen in Österreich tätigen Gasanbietern ein gutes Zeugnis ausstellen: Die Vorgaben der EU-Versorgungsstandards würden nicht nur von den etablierten Unternehmen erfüllt, auch die neuen Anbieter seien sich der Verantwortung bei der Belieferung von geschützten Kunden, also Haushaltskunden, bewusst.

Stresstest

Vorgesehen sind in den entsprechenden EU-Bestimmungen drei Szenarien, die von den Gaslieferanten von Oktober 2014 bis einschließlich März 2015 erfüllt werden müssen. Es handle sich um Extremsituationen, in denen die Gasversorgung aufrechterhalten werden muss, wie die Versorgung im Fall von extremen Temperaturen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen mit Spitzenlastverbrauch oder ein außergewöhnlich hoher Gasverbrauch über einen Zeitraum von mindestens 30 Tagen, so Boltz. Dabei gehe es um eine Eintrittswahrscheinlichkeit, wie sie einmal in 20 Jahren vorkommt.

Komme, was mag: Genug Gas in Österreich vorrätig
Hintergrund für das dritte Szenario - der Ausfall der größten einzelnen Gasinfrastruktur, also des Gasknotens im niederösterreichischen Baumgarten, für mindestens 30 Tage unter durchschnittlichen Winterbedingungen - war die Ukraine-Krise. "Mit einem Speicherfüllstand von derzeit mehr als 90 Prozent, inländischen Produktionskapazitäten und dem Import über Deutschland könnte Österreich auch diesen Fall abdecken", sagt Boltz (Bild).

Das zeige auch der EU-Energieversorgungssicherheit-Stresstest. Demnach hätte eine langfristige Unterbrechung der russischen Erdgaslieferungen gravierende Auswirkungen auf die Versorgung in Europa und würde die Gaswirtschaft vor große Herausforderungen stellen. EU-Länder im Osten hätten am meisten darunter zu leiden hätten, die Situation für Österreich wäre allerdings bewältigbar.

Komme, was mag: Genug Gas in Österreich vorrätig

Der russische Finanzminister Anton Siluanow (Bild) hat vor den Auswirkungen der westlichen Wirtschaftssanktionen auf sein Land gewarnt. "Wir verlieren um die 40 Milliarden Dollar (32 Milliarden Euro) pro Jahr", sagte Siluanow am Montag.

Komme, was mag: Genug Gas in Österreich vorrätig
Russia's Finance Minister Anton Siluanov attends the Reuters Russia Investment Summit in Moscow September 24, 2014. REUTERS/Maxim Shemetov (RUSSIA - Tags: HEADSHOT POLITICS BUSINESS)
Demnach drohen weitere Verluste in Höhe von 72 bis 80 Milliarden Euro wegen des 30-prozentigen Einbruchs des Ölpreises. Die USA und die EU haben seit dem Frühjahr wegen Russlands Haltung im Ukraine-Konflikt weitreichende Wirtschaftssanktionen verhängt.

Die Strafmaßnahmen, die sich vor allem gegen die wichtigen Energie- und Rüstungsindustrien richten, haben den Rubel einbrechen lassen und die Inflation in die Höhe getrieben. Zudem leidet Russland, dessen Einnahmen zum Großteil aus dem Öl- und Gasexport stammen, unter dem Einbruch des Ölpreises, der vergangene Woche in London erstmals seit vier Jahren wieder unter 80 Dollar pro Barrel sank. Seit dem Streit um die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im März zogen Investoren zudem laut der Zentralbank 128 Milliarden Dollar aus Russland ab.

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