Geldregen für die Aktionäre

Lenzing will seine Aktionäre am „sehr guten“ Geschäftsjahr 2017 teilhaben lassen
Sonderdividenden kommen wieder in Mode. Der Faserkonzern Lenzing zahlt heuer 5 Euro pro Aktie aus, Puma sogar 12,50 Euro. Es gibt aber auch Kritik.

Die Geschäfte laufen gut, davon sollen auch die Aktionäre etwas haben. Am Freitag kündigte der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing eine Erhöhung der Sonderdividende von 1,20 auf 2 Euro an, zusätzlich zur Basisdividende von 3 Euro je Aktie. Das entspricht einer Gesamtausschüttung von rund 133 Mio. Euro, immerhin um 21 Mio. Euro mehr als 2016.

Man will die Aktionäre am "sehr guten" Geschäftsjahr 2017 teilhaben lassen, teilte Lenzing mit, der Aktienkurs sprang daraufhin um mehr als acht Prozent in die Höhe. Angesichts der prognostizierten Unternehmensgewinne rechnen Analysten auch bei anderen ATX-Firmen mit höheren Ausschüttungen. Die OMV etwa will die Dividende um ein Viertel auf 1,50 je Aktie anheben, die Raiffeisen International (RBI) zahlt erstmals seit 2013 überhaupt wieder etwas aus.

Rekordsummen

Über Rekordsummen dürfen sich Aktionäre in Deutschland freuen. Analysten der DZ Bank gehen davon aus, dass allein bei den 30 DAX-Unternehmen die Ausschüttungen für 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent auf 36,1 Mrd. Euro steigen werden. Damit würden die Konzerne gut 41 Prozent ihrer Gewinne an ihre – überwiegend ausländischen – Investoren ausschütten. Für Aufsehen sorgt die einmalige Mega-Sonderdividende von 12,50 Euro/Aktie des Sportartikelherstellers Puma. Im Vorjahr mussten sich die Anteilseigner, allen voran der Luxuskonzern Kering (Gucci, YSL), mit 75 Cent bescheiden. Die langjährigen und geduldigen Aktionäre hätten Puma auch in schwierigen Zeiten unterstützt, begründete Puma-Chef Björn Gulden.

Rüge für Verbund

Wegen seiner großzügigen Sonderdividende 2013 vom Rechnungshof gerüffelt, wurde der heimische Energiekonzern Verbund. Die Ausschüttung von 156 Mio. Euro habe sich negativ auf den Verschuldungsgrad und die liquiden Mittel ausgewirkt. Der Verbund musste daraufhin Kosten senken. Auch Semperit erfreute 2015 seine Aktionäre mit einer fetten Sonderdividende. 2017 rutschte der Gummikonzern in die roten Zahlen und muss sparen. Die Dividende fällt daher aus.

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