Genaue Angaben über Herkunft von Putenfleisch

APA11927178 - 16032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - THEMENBILD - Mit Antibiotika kontaminiertes Putenfleisch ist nach Österreich gelangt. Nach Angaben der Agentur für Ernährungssicherheit ist das Fleisch aus Rumänien in Deutschland verarbeitet und dann ausgeliefert worden. Im Bild: Putenfleisch in einer Fleischauslage; fotografiert am Samstag, 16. März 2013, in Wien (SYMBOLBILD). APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Fast 90 Prozent der Putenfleisch-Proben waren mit gegen Antibiotika resistenten Keimen verseucht.

Lediglich 45 Prozent der Puten, die in Österreich verzehrt werden, stammen von heimischen Züchtern. Der Obmann der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft, Robert Wieser, befürchtet, dass der Anteil auf unter 30 Prozent fallen könnte. Österreich ist das einzige Land mit einer gesetzlichen Beschränkung für die Zahl der Tiere pro Quadratmeter. Da weniger Tiere gehalten werden können, ist der Kilopreis höher.

In der Gastronomie wird daher nahezu das gesamte Putenfleisch bei ausländischen Züchtern eingekauft. Die gesundheitlichen Risiken sind beträchtlich. Fast 90 Prozent der bei deutschen Diskontern untersuchten Proben von Putenfleisch waren mit gegen Antibiotika resistenten Keimen verseucht. Weil die Tiere im Ausland auf engem Raum gehalten werden, müssen regelmäßig Antibiotika verabreicht werden.

In Österreich wird der Antibiotikaeinsatz kontrolliert. Derartige Medikamente dürfen nur bei erkrankten Tieren eingesetzt werden.

Mit der Einführung der Kennzeichnungspflicht ab April können die Konsumenten im Lebensmittelhandel feststellen, woher nicht verarbeitetes Putenfleisch kommt. Die heimischen Putenzüchter verhandeln derzeit mit dem Lebensmittelhandel. Billa hat zugesagt, nur österreichische Ware zu anzubieten. Spar verkauft teilweise Puten von heimischen Züchtern.

In der Schweiz gibt es auch eine Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie. In Österreich gibt es derzeit keine Pläne, eine solche Kennzeichnungspflicht einzuführen.

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