Gefährliche Spiele

Versickert im Bermuda-Dreieck
Das Schicksal der Bank Austria sollte ein Warnhinweis für die Politik sein.

Die wechselvolle Historie der Bank Austria ist ein großartiges Lehrbeispiel, was herauskommt, wenn die Politik mit Banken spielt. Erinnern wir uns: Zuerst die von der Stadt Wien dominierte Zentralsparkasse und die Länderbank zur Bank Austria fusioniert, dann Übernahme der Creditanstalt, die politisch bei der schwarzen Reichshälfte angesiedelt war. Anschließend Verkauf von Bank Austria-Creditanstalt an die deutsche HVB. 2005 landete der gesamte Bankenkomplex schließlich bei der UniCredit - damals nicht viel mehr als eine italienische Groß-Sparkasse. Jeder Schritt begleitet von heftigem innenpolitischen Getöse.

Kurzsichtigkeit, Kleingeist und parteipolitische Ideologie haben verhindert, dass eine österreichische Großbank mit starker internationaler Positionierung entstehen konnte. Für die unrühmliche Story waren SPÖ und ÖVP gemeinsam verantwortlich, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Was zählt, ist das Ergebnis.

Dass es auch anders gegangen wäre, beweist die Erste Group. Während die Politik als Sachargument vorschob, Bank Austria samt CA wären international zu klein und daher im Alleingang auf Dauer nicht überlebensfähig, sprang die Erste genau das Gegenteil vor.
Nachher sollte man klüger sein. Die Lernfähigkeit der österreichischen Politik ist allerdings ziemlich beschränkt. Es schaut derzeit ganz so aus, als ob die Politik, in diesem Fall die SPÖ, ihre große Chance sieht, sich wieder auf die Banken drauf zu setzen. Ideale Voraussetzungen also für die nächste "Erfolgsgeschic hte".

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