Geduld am Ende

Geduld am Ende
Der Nervenkrieg in Athen zermürbt: Die erste Staatspleite in Europa rückt näher.

In Athen jagt eine Krisensitzung die nächste. Nur noch ein Wunder kann die Staatspleite abwenden. Die Daumenschrauben der EU sind mittlerweile so streng angezogen, dass kein griechischer Spitzenpolitiker, der bei den Wahlen im Frühjahr gewählt werden will, zustimmen kann. Auch ist die Sinnhaftigkeit immer noch härterer Auflagen – wie aktuell die Merkel-Sarkozy-Forderung nach einem Sonderkonto für alle griechischen Einnahmen – zu hinterfragen. Schon die bisherigen Reformversprechen hat Athen nicht gehalten. Und das Sonderkonto wäre nichts anderes als die Entmündigung des griechischen Finanzministers und in der Wirkung rigoroser als der kürzlich geforderte Schulden-Kommissar.

Daher bleiben nur zwei Auswege: Entweder Griechenland geht pleite und tritt aus der Euro-Zone aus. Oder: Nicht nur die privaten Banken erlassen Athen die Schulden, sondern auch die öffentlichen Gläubiger – also im Endeffekt auch die Steuerzahler in Österreich. Es liegt auf der Hand, dass das erste Szenario realistischer ist. Vielleicht zahlen wir im nächsten Urlaub schon mit Drachmen.

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