Gebühren für Pakete aus China werden ansteigen

Gebühren für Pakete aus China werden ansteigen
Chinesische Online-Händler fluten jedes Jahr mit Millionen von Produkten ausländische Märkte.

Dank neuer Regeln für Sendungen aus dem Ausland dürfen Postunternehmen für Pakete aus China in Zukunft mehr Geld verlangen. Laut Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums sollen die Gebühren heuer für die Deutsche Post um 27 Prozent höher liegen als 2019, wie aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Auch für Österreich gelten diese neuen Regeln, denn diese sind bei einem Kongress des Weltpostvereins im vergangenen Jahr entstanden. Bisher mussten die Chinesen nur wenig Porto für ihre Pakete abführen, da China noch als Land eingeordnet war, das vom Weltpostverein besonders gefördert wurde. Viele Länder fanden das angesichts des Aufstiegs Chinas zur Wirtschaftsmacht aber absurd.

Bis 2025 sollen daher die Gebühren, die ein chinesischer Postbetreiber einem ausländischen Postunternehmen pro Paketsendung zahlen muss, sukzessive nach oben angepasst werden, sagte der Sprecher der Österreichischen Post, Michael Homola, zur APA. Die Anhebung erfolge durch den Weltpostverein, nur die USA dürften dank einer Sonderregelung ihre Gebühren selbst festlegen.

Für die Postunternehmen ist das eine gute Nachricht, denn sie erhalten damit in Zukunft von chinesischen Postbetreibern mehr Geld für jedes aus China gesendete Paket. Wie viel mehr die heimische Post dadurch am Ende einnehmen wird, könne man laut dem Post-Sprecher aber noch nicht genau beziffern. Für die österreichischen Privatkunden ändere sich aber durch die neuen Regeln nichts. Die Gebühren sind als Ausgleich für die Beförderungskosten, die Postunternehmen in den Empfängerländern entstehen, gedacht.

Der Weltpostverein mit 192 Mitgliedsländern regelt seit mehr als 145 Jahren den internationalen Postverkehr. Eine Drohung der USA, aus dem Verein auszutreten, wenn einer Gebührenerhöhung gegen China nicht zugestimmt werde, brachte die Mitglieder vor einigen Monaten an den Verhandlungstisch. Chinesische Online-Händler fluten westliche Märkte bereits seit Jahren mit Elektroartikeln und anderen Waren. Allein bei Elektronikartikeln dürften es nach Branchenschätzungen 70 Millionen kleine Warensendungen sein, die jedes Jahr aus China in Deutschland ankommen.

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